BEYOND the void
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Gegenprobe

Als Baby war ich fett, die Verwandtschaft hatte einen passenden Spitznamen: unser kleiner Erhardt. Schon klar, die Eltern hatten die winzige Frühgeburt einfach etwas heftig aufgefüttert. Das verlor sich schnell. Mit 14 hatte ich die endgültige Körperlänge - 1,66m - und Jeansgröße 28, die ich erst letztes Jahr, mit 40, gegen die 29 tauschte. Mit anderen Worten: ich bin zierlich und schlank, führe kleine hilflose Kriege gegen meine Brillenbedürftigkeit, (und inzwischen noch hilflosere gegen das, was der Lieblingsmensch "deine Microcellulitis" nennt) vertrage aber Kontaktlinsen nicht, halte mich für durchaus hübsch. Nicht nach Ohhh, Ahhh, Seufz, aber es reicht. Litt bis zum 22. Jahr unter einem fulminanten Minderwertigkeitskomplex, von dem mich ein befreundeter Photograph mittels einer Akt-Session erlöste, und hatte immer ein Problem mit Männern. Alle wollten sie was von mir. Wo ich ging und stand. Alle wollten sie das von mir. Dauernd hatte ich diese Menschen mit dem Playboy-Bunny in den Augen - äquivalent zu Donald Ducks Dollarzeichen - um mich herum. Ich habe Jahre gebraucht um das Aussieben zu lernen. Jahre um die Menschen zu finden, die auch meinen 138er IQ sexy fanden, meine abgehobene Sprache, meine plötzliche Kühle, wenn mir etwas nicht passt, meine unfassbare Direktheit. Diese Menschen sind selten. Ich bin klein, ich bin schlank, ich bin zierlich, ich kann selber denken und mache daraus kein Hehl. Man(n) fürchtet mich.

So, und nun können wir uns darüber schlagen, wer denn nun das bessere Ende erwischt hat...

[Ich weiß selbst nicht, ob dies eine Antwort oder einer Ergänzung ist. Jedenfalls beziehe ich mich auf diesen Text von Miss Monolog.]

real life  2005 · 01:34  # ·  x  | 976 x gelesen pixel