BEYOND the void
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Sechs Stunden müssen reichen

Die Nacht gibt sich verführerisch. Man könnte noch einen Schluck Wein genießen und eingehüllt in den vertrauten Kokon die Zeit verstreichen lassen, ungestört, unbehelligt. Der kreative Schub schleicht bereits um mich herum, so leise er auch zu sein versucht, ich spüre seine Nähe wie ein elektrisches Feld vor einem Gewitter. Jedoch, mein Freund, heute werde ich dich wegschicken. Mein im Grunde menschliches Dasein wurde unter dem Schutz des Winters immer vampiresker. Nun aber, Freunde und Nachbarn, hat der Frühling angeklopft, in dem Nachtgeschöpf die Sehnsucht nach der Wärme und dem Licht geweckt. Ein paar Tage wird es noch dauern, bis ich euch in die Schranken gewiesen haben werde. Nehmt es mir nicht krumm, wir sehen uns sicher wieder, spätestens im Herbst.

nachtgedanken  2005 · 03:43  # ·  x  | 321 x gelesen pixel