body count
Ja, gut, es mag sein, daß dies hier ein Ersatzleben ist. Vielleicht aber auch nicht...vielleicht ist es vielmehr ein Teil des Lebens in einer Zeit, die sich nicht länger mit zeitenthobenen Dingen befassen will? Viele haben hingeworfen in den letzten Wochen. Zuviel zu wollen ist niemals hilfreich.
Hier ein großes Zerfasern, eine Unfähigkeit zur Konzentration die im Grunde ein Unwille ist. Auf dem Weg in eine neue Welt geht mir nun alles zu langsam. Mein Geist ist im Neuen, im Alten nicht länger. Eine wilde Wut auf die halbe Million lästiger Administrativa, die uns von unserer Wunschumgebung trennen. Diese behäbige Gier der Makler, die dich mit Anrufen bombadieren, mit Informationen sparsam sind - unterschreiben Sie blind diesen Vertrag, gehen Sie nicht über los, wir ziehen dann 4000€ ein. Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich stinkreich zu sein - ein Wechsel wäre eine Frage von Tagen, von Monaten nicht länger. Die Bewegungswut hat viel zu tun mit den virtuellen Freunden, mit Impulsen, die mir angetragen wurden und eine gewaltige Wirkung entfalteten, über die Zeit. Viele der lange gelesenen MITmenschen nicht mehr virtuell, ganz real in diesem Leben. So wollte ich es immer haben. Und werde weiter mit diesem Ziel unterwegs sein. Hier und anderswo. Damit auch immer wieder das Rätsel, wenn jemand erklärt, er schließe jetzt. An welchem Punkt mag sich dort die Erwartung mit der Realität geschlagen haben bis einer von beiden bewußtlos auf der Matte blieb?
[Was willst du? fragt mich der Meine. Wenn ich das wüßte, hätte ich nicht dieses zerfaserte Gefühl, wäre dieser Eintrag stringent, wäre ich längst nicht mehr hier. Es bleibt nur der Gedanke, der den Anstoß gab: Alles zu langsam, verdammt! Und wenn das hier kein Schwein kommentiert, werde ich mich sicher nicht wundern. - Noch so'n Gedanke: selbstreferenziell tönt mein Großhirn. Und hat vermutlich Recht. Sowas passiert, wenn der Geist und die Seele dem Körper voraus sind, und keiner der Beteiligten mit dieser Lage einverstanden ist. Und bevor jemand fragt: Nein, ich bin nicht betrunken. Das würde auch nicht helfen.]