Misc.
Das R.E.M.-Konzert war ein Schlag ins Wasser. Aber kräftig! 9200 Menschen in ein Areal zu quetschen, daß laut Ämtern und Feuerschutz- und Fluchtplänen für maximal 8500 Menschen ausgelegt ist, dann auch noch Emporen und Diner fürs gemeine Publikum zu sperren und VIPs und der Presse vorzubehalten, ist eine bodenlose Unverschämtheit. Bei Tickets, die regulär 55,20€ kosten, rechnet man - zumal an der Bonner Museumsmeile - nicht mit derartiger Beutelschneiderei. Ihr solltet Euch schämen, tagelang, ihr gierigen verantwortungslosen Veranstalter!
Jetzt aber vor dem weit offenen Fenster zu sitzen, den ersten kühlen Luftzug seit Tagen auf der Haut, boy in the well in den Ohren, das ist richtig gut. Ich denke mit großer Freude an die vielen nie-wieder-Dinge, die auf mich zukommen. Nie wieder 120 Phon laute Prollpubertantenauseinandersetzungen vor meinem Fenster. Nie wieder Tage in Dunkelheit, dabei die Sonne drüben auf den Platz scheinen sehen. Nie wieder viel zu früh am Tag von einer widerlich schrillenden Türklingel aus dem Schlaf gerissen werden, nur weil jede Art von Bote zu faul ist Treppenstufen zu steigen und alles bei mir abladen will, für wen auch immer. Nie wieder dieser blöd-verächtliche Blick, wenn ich Pils statt Kölsch bestelle. Nie wieder die träge-rotzfreche Tour à la "Nee, sujet mät wie nit." wenn man mal einen Kundendienst in Anspruch nehmen will. Überhaupt - eine Stadt ohne kölschen Jammerton.
Stattdessen viel Licht, viel Raum, no more living on the ground floor. Auch im übertragenen Sinne. Ich freue mich.