BEYOND the void
13/
06

Sommernacht / Sommermorgen

Wie schön die Welt sein kann, zu diesen Zeiten, in denen der Großteil der lärmigen, Emissionen absonderndern Menschheit den Schlaf der Unklugen oder Eifersüchtigen schläft. Das Licht schleicht sich langsam über die Dachfirste, die Singvögel toben sich in dem allmorgendlichen Wettbewerb aus. Die Stadt schläft. Ab und an kommt ein Taxi vorbei, auf Meilen zu hören, weil die alten Dieselmotoren einfach immer nageln.

Der Sommer, der deutlich zu spät, dafür überfallartig über die Stadt hereingebrochen ist, holt kurz Luft. Ganz kurz.. Vier Uhr in der Früh. Innentemperatur 25 Grad Celsius, außen 18. Im Zimmer steht die Luft, die in der Balz verrückt gewordene Taube raubt einem den letzen Nerv mit ihrem stereotypen 'Rukuu. Rukurruku. Rukuu.' Der Eichelhäher, Warner vom Dienst, liegt schon jetzt im täglichen Streit mit den beiden Katzen von gegenüber, die ein Trapezbrett nach draußen haben. Sein Rääätsch-rääätsch-räätsch trägt kilometerweit.

In der Stadtluft liegt ein grüner Duft. Um 10 Uhr schon wird er dem Geruch nach Staub und Benzin gewichen sein.

here and now  2006 · 05:29  # ·  x  | 547 x gelesen pixel