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Brot und Spiele
Der Normalbürger hat vier Tage frei. Zeit. Zeit für sich. Zeit zum Nachdenken. Zeit zum Spielen. Zeit zum sich-finden.
Und sämtliche Sender überschlagen sich im Senden von tollen und nicht so tollen Spielfilmen, Blockbuster allemal, in hoher Dichte. Beinahe als gelte es das Volk vom Fühlen und auf jeden Fall von der Besinnung, vom Nachdenken abzuhalten. Haltet sie ruhig und stumpf. Und still. Dann gibt's keinen Ärger mit dem Stimmvieh. Im Alltagstrott kommen sie nicht zum Nachdenken. Vier freie Tage sind riskant. Schmeißt sie mit Bonbons zu. Das Millionenspiel von Menge fällt mir ein. Das Opium fürs Volk ist längst nicht mehr die Religion. Vom Opium an sich aber hat man durchaus nicht abgesehen.