Falsch verstanden
Ein Bilderbuchblutbild und einen o.B.B.(ohne Befund-Befund) zum Anlass zu nehmen von Apfelschorle auf Chardoney umzusteigen und zum Abendessen Schnitzel und Fritten zu sich zu nehmen, ist eher nicht das, was der Doc empfohlen hätte. Macht aber sehr viel Spaß.
Waaaaah!
Heute sehe ich aus wie ein Hamster. Sechs Kilo Mitgefühl erbeten, Spott wird notfalls auch genommen.
Schei... Karma
Heute schwungvoll den Preis abgeräumt für das Hornberger Schießen* des Monats - aber der Reihe nach:
Zahnschmerzen. Seit Samstag. Dumpf, dunkel, verdammt unangenehm. Dem Notdienst vertraut man sich ungern an; schlechtgelaunte Frondienstleistende sind nicht das Richtige für einen Phobiker.
Also heute unangemeldet beim Dentisten des Vertrauens Platz genommen, nach lächerlichen 65 Minuten Wartezeit. 'Mhm. Mmh. Sieht aus, als müßte ich den Siebener ziehen. ... Nun gut, dann verpass' ich Ihnen 'mal die Betäubung.' Gesagt, getan. Auf Seiten der geplagten Patientin die übliche Mischung aus massivem Unbehagen und dem selbstberuhigendem Mantra Na komm, in 'ner halben Stunde ist das auch vorbei Erneuter Auftritt des Zahnarztes, dem nunmehr eingefallen ist, daß er doch lieber noch eine Röntgenaufnahme machen möchte. Fünf entwürdigende Minuten in Kiefersperre mit einem Stück Röntgenfilm nebst drückender Halterung für selbigen in der Mundhöhle, debil geneigten Kopfes und mit einseitig betäubter Visage. Zurück auf den Foltersessel. Und der Dentist ruckelt und stochert noch eine Weile aus Sportsgeist an dem verfluchten Backenzahn herum, dann reibt er sich die Hände und spricht: 'Frau Kathleen, da mache ich gar nichts dran. Das ist eine Sache für den Oralchirurgen. Hinter dem Siebener liegt ein Weißheitszahn im Kiefer quer, der drückt. Das soll der Chirurg entscheiden, was er nun damit macht. ' Pause. 'Allerdings ist das keine Garantie, daß Sie den Siebener nicht auch verlieren, der wackelt schon bedenklich.' Fazit: Betäubung, ergo zerbissene Wange, noch mehr Zahnschmerzen als vorher - wegen der Ruckelei - und nicht einen Schritt weiter, dafür mit der netten Aussicht auf eine blutige Operation UND einen fehlenden Siebener.
- Es gibt Tage, da wüßte man verdammt gern, was man in seinem letzten Leben der Welt angetan hat.
*Die Hornberger erwarteten ihren Fürsten und wollten ihm standesgemäß Salut schießen. Das taten sie auch, allerdings für jeden, der die Landstraße entlang kam und den sie für den Fürsten hielten. Als dieser dann wirklich in Sicht kam, war nichts mehr da, mit dem sie hätten Salut schießen können.