BEYOND the void

Kaleidoskop

Sch... Cortisol! Gleichzeitig so wach, so da wie lange nicht mehr. Biologisch-positronisches Aufzeichnungsgerät, fein geeicht. Alles zuviel. Alles nicht genug. Furcht und Vorfreude halten sich die Waage; Hektik, Eile, Ungeduld kommen aus mir selbst. Und sind da richtig, obwohl sie mich quälen. Es ist diesem Aufbruch mehr als allen vor ihm eigen, daß der Geist dem ganzen nicht nur vorauseilt, vielmehr vorausrast. Dieses nicht-hier-und-noch-nicht-dort macht mich verrückt, macht mich glücklich. Nachts kann ich nicht schlafen, tags nicht arbeiten. Power is nothing without control. Schattenlichter auf allem, nichts mehr rund, alles richtig. Verwirrung als angemessener Zustand. Nein, wahrlich, ich wechle nicht nur einen Ort im Außen. Eine Beschreibung für diesen Unzustand suchend, kommt dem das Stroboskoplicht aus den Tanzläden anderer Zeiten am Nächsten. Nie konnte man sicher sein, was man sah... Eine Figur in einer Geschichte, deren Schluß ich nicht kenne.

nachtgedanken  2005 · 02:24  # ·  x  | 417 x gelesen pixel
 
 

 

Hach!

Daß mich das aber auch immer Sonntag auf die Nacht überkommt, daß ich so gern diesen oder jenen anrufen würde. Um 0.36h verbietet sich das.

nachtgedanken  2005 · 00:35  # ·  x  | 732 x gelesen pixel
 
 

 

body count

Ja, gut, es mag sein, daß dies hier ein Ersatzleben ist. Vielleicht aber auch nicht...vielleicht ist es vielmehr ein Teil des Lebens in einer Zeit, die sich nicht länger mit zeitenthobenen Dingen befassen will? Viele haben hingeworfen in den letzten Wochen. Zuviel zu wollen ist niemals hilfreich.

Hier ein großes Zerfasern, eine Unfähigkeit zur Konzentration die im Grunde ein Unwille ist. Auf dem Weg in eine neue Welt geht mir nun alles zu langsam. Mein Geist ist im Neuen, im Alten nicht länger. Eine wilde Wut auf die halbe Million lästiger Administrativa, die uns von unserer Wunschumgebung trennen. Diese behäbige Gier der Makler, die dich mit Anrufen bombadieren, mit Informationen sparsam sind - unterschreiben Sie blind diesen Vertrag, gehen Sie nicht über los, wir ziehen dann 4000€ ein. Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich stinkreich zu sein - ein Wechsel wäre eine Frage von Tagen, von Monaten nicht länger. Die Bewegungswut hat viel zu tun mit den virtuellen Freunden, mit Impulsen, die mir angetragen wurden und eine gewaltige Wirkung entfalteten, über die Zeit. Viele der lange gelesenen MITmenschen nicht mehr virtuell, ganz real in diesem Leben. So wollte ich es immer haben. Und werde weiter mit diesem Ziel unterwegs sein. Hier und anderswo. Damit auch immer wieder das Rätsel, wenn jemand erklärt, er schließe jetzt. An welchem Punkt mag sich dort die Erwartung mit der Realität geschlagen haben bis einer von beiden bewußtlos auf der Matte blieb?

[Was willst du? fragt mich der Meine. Wenn ich das wüßte, hätte ich nicht dieses zerfaserte Gefühl, wäre dieser Eintrag stringent, wäre ich längst nicht mehr hier. Es bleibt nur der Gedanke, der den Anstoß gab: Alles zu langsam, verdammt! Und wenn das hier kein Schwein kommentiert, werde ich mich sicher nicht wundern. - Noch so'n Gedanke: selbstreferenziell tönt mein Großhirn. Und hat vermutlich Recht. Sowas passiert, wenn der Geist und die Seele dem Körper voraus sind, und keiner der Beteiligten mit dieser Lage einverstanden ist. Und bevor jemand fragt: Nein, ich bin nicht betrunken. Das würde auch nicht helfen.]

nachtgedanken  2005 · 02:44  # ·  x  | 399 x gelesen pixel
 
 

 

42

Acht wichtige Dinge auf der langen Bank. Eine Seelenlage unausgesprochen. Ein Sonnentag auf dem Weg. Eine tiefe Sehnsucht hält Händchen mit dem Pessimismus, und die Hoffnung schaut vom Rand her zu. Verwirrung ist kein hinreichendes Wort.

nachtgedanken  2005 · 03:21  # ·  x  | 360 x gelesen pixel
 
 

 

Sechs Stunden müssen reichen

Die Nacht gibt sich verführerisch. Man könnte noch einen Schluck Wein genießen und eingehüllt in den vertrauten Kokon die Zeit verstreichen lassen, ungestört, unbehelligt. Der kreative Schub schleicht bereits um mich herum, so leise er auch zu sein versucht, ich spüre seine Nähe wie ein elektrisches Feld vor einem Gewitter. Jedoch, mein Freund, heute werde ich dich wegschicken. Mein im Grunde menschliches Dasein wurde unter dem Schutz des Winters immer vampiresker. Nun aber, Freunde und Nachbarn, hat der Frühling angeklopft, in dem Nachtgeschöpf die Sehnsucht nach der Wärme und dem Licht geweckt. Ein paar Tage wird es noch dauern, bis ich euch in die Schranken gewiesen haben werde. Nehmt es mir nicht krumm, wir sehen uns sicher wieder, spätestens im Herbst.

nachtgedanken  2005 · 03:43  # ·  x  | 323 x gelesen pixel
 
 

 

1 Meter Physik

Ein Tag spät im April, der Wind sauste, warm aber wild, heftig über die Plains. Die Kelten, Morgaine, King Arthur, Peter Gabriel und fünf Kilo humanistische Bildung und Religionsdistanz im Kopf, stapfte die Protagonistin übers Grasland, auf einen der heiligen Orte zu. Das im Rund gespannte Hanfseil, das die gierigen Besucher vom Monument fernzuhalten hatte, wirkte durchaus ernüchternd. Die Abenddämmerung nahe, die Wächter müde und unaufmerksam, der Besucherstrom abreißend. Resultat: 15 Minuten ohne Begleiter auf dem Gelände. Absperrseile haben mich noch nie interessiert. Der für die Jahreszeit zu warme Wind tobte über die Salisbury Plains, zauste meine Haare und machte die Haut empfindlich. Nicht beobachtet, ergo ungebremst, trat ich allein in den Kreis, ungehindert. Etwas geschah. Unbeschreibbar. Unerklärlich. Bis heute. Nur soviel: Wenn es mir nicht gut geht, hilft mir diese Erinnerung an die Ebenen von Salisbury...

nachtgedanken  2005 · 04:29  # ·  x  | 468 x gelesen pixel
 
 

 

Ja, gerne.

Ich mag diese abseitigen, bekloppten Nachtdialoge via beyond the void. Leute, die mit dem ganzen Kram nicht umgehen, verstehen nur Bahnhof. Und es ist mir egal. Ich mag die verrückten Impulse, die mir da angetragen werden. Solange es noch eine, irgendeine Ebene gibt mit jenen, die antworten, ist das mehr als okay für mich. Was sonst könnte geschehen in dieser Welt, die nicht ist? Ich habe ein echtes Leben, und ich habe dieses. Mengenlehre läßt grüßen.

nachtgedanken  2005 · 01:25  # ·  x  | 405 x gelesen pixel
 
 

 

Relativ

Mein Leben geht mir leidlich auf den Nerv. Ständig um Aufträge und Eingänge kämpfen, wenig Spaß, noch weniger Sex. Stattdessen die hohe Schule der Sublimierung bis zum Gehtnichtmehr perfektioniert. Sich gefragt, wie lange man das, was man eigentlich möchte, noch aufschieben kann. Wie lange man sich dieser Art von Zwängen noch beugt, und was geschähe, wenn man das nicht mehr täte - von irgendwas muß Mensch schließlich leben. Dann leidet einer der Meinen auf der Intensiven. Rappelt sich langsam, fängt sich eine Komplikation nach der anderen. Kämpft. Alltäglichste Selbständigkeiten werden zum Kraftakt. Mir passt mein Leben so immer noch nicht. Bescheidenheit und Freude am Dasein lernt man, merke ich, schwer und spät. Ich schäme mich sehr.

Und nehme den Impuls mit. Leben als Unaufschiebbares. Morgen könnte mich ein abstürzender Blumentopf erschlagen. Die einzige Zeit: Jetzt.

nachtgedanken  2005 · 03:11  # ·  x  | 530 x gelesen pixel