BEYOND the void

nocturnal rant IV: Mishap

Und du machst die Webprojekte für [eine beliebige Reihe prominenter Namen einsetzen]? fragt man den Lieblingskollegen, bewundernde Blicke inklusive. Ich sitze direkt daneben. Und zum fantastrillionsten Mal möchte ich mir eine Güllepumpe greifen und sie alle in Stoffwechselprodukten ersäufen. Verdammte Hacke! Das ist unsere Firma, das ist unsere Arbeit. Gründer war ich. Getragen war das alles - kreativ, technisch, organisatorisch - immer von uns beiden. Und namentlich mit diesem Projekt hatte er außerdem nicht eine Codezeile, nicht eine Grafik weit zu tun. Mein Baby.

Das sind so die Tage, an denen ich schmerzlich genau erfahre, was ich von der sogenannten Gleichberechtigung zu halten habe. Frauen, Schwestern (!), schauen den Mann an, halten ihn für den einzigen möglichen Urheber der kreativen Ergebnisse. Es ist doch zum ...&%$§!

nocturnal rants  2004 · 04:23  # ·  x  | 561 x gelesen pixel
 
 

 

nocturnal rant III: Suada

Hier muß sie geplatzt sein, die Dotcomblase und ihre Geschwister. Nirgendwo sonst in der Republik diese Reduktion auf zwei Kategorien von Menschen; entweder arrogante Idioten, die sich für etwas Besseres halten oder ein Nichts, ein Niemand, ein Muster ohne Wert, am Rande zum oder schon auf dem Weg in den sozialen Abstieg; die Norm gesetzt von den Idioten, nicht von den vielen anderen.

Menschlichkeit, Achtung, Respekt hier nur in der Fake-Variante zu bekommen: erkämpft, erstritten. Schönen Dank, kein Bedarf! Wirkliches echtes Leben, mit seinen Varianten von Gestank bis Duft, mit Farben jenseits der 256er Palette? - Geh' mir bloß' wech. Nie im Fernsehen, im Radio, auf der In-Vernisage, auf den angesagten Wir-wichsen-uns-gegenseitig-Preisverleihungen? - Dann wohl nur der Abschaum an einer der unzähligen schmuddeligen Theken der ebenfalls unzähligen Stammkneipen, das eigene Schicksal vor Publikum beweinend. Wie, du magst kein Kölsch? - Dann solltest du besser wegziehen.

Die schmerzhafte Häßlichkeit dieses urbanen Geschwürs ein gerechtes Abbild der Mediokrität - if even - ihrer Bewohner.

Ich habe es ziemlich satt mit dieser Stadt hier. Einzig ihre gotische Kathedrale mag ich gelten lassen.
nocturnal rants  2004 · 13:47  # ·  x  | 465 x gelesen pixel
 
 

 

nocturnal rant II: Schwarzärgern

Eine Brötchentüte. Darauf abgebildet ein Junge, ein Mädchen, beide ca. 8 Jahre alt, knutschend. Zwischen ihnen eine Tüte, aus der ein Schokocroissant herauslugt, über dem Kopf des Mädchens eine Denkblase 'Er hat angebissen'. Die Krönung: Die Bildunterschrift 'Liebe geht durch den Magen.' Entweder ist dieses Machwerk der Mangelkreativen ein Sammelstück für Pädophile (Kinder in diesem Alter hassen jegliche Art von Küsserei und Knutscherei) oder eine reaktionäre, spießige Ohrfeige für jede Frau, die bei klarem Verstand ist. Und für die Männer möglicherweise auch. Sowas kann einem glatt den Appetit aufs Frühstück verderben.

nocturnal rants  2004 · 00:43  # ·  x  | 431 x gelesen pixel
 
 

 

nocturnal rant I: Härtegrad

Der Mensch wird wie der Stahl hart - durch öfteres Abkühlen nach Erhitzung. Jean Paul

Zwei Wasserhärtungen an einem Tag. Vielen herzlichen Dank auch an die werten Spender.

nocturnal rants  2004 · 20:35  # ·  x  | 588 x gelesen pixel