Augenblicksemotionen ihr Recht lassen. Und sie als solche behandeln, achten und verstehen. Ein Gewicht. Auf diese Weise und in dieser Stärke in genau dieser Situation. Und danach nie mehr. Wut ist Wut in diesem Augenblick. Jederzeit später wird sie Vergangenheit, Verzeihung oder Bitternis sein. Niemals wieder dieser Zorn, in dieser Farbe, in dieser Intensität. Festgeschrieben zu werden in diesem Moment gerechten, jedoch aus der Bahn getragenen Zorns wird niemandem auf lange Sicht gerecht. Dies nicht zu beachten, nicht zu sehen, führt in endlose Spiralen aus Festschreibungen und nachtragender Form, die niemandem mehr gut sind.

Wenn schon Vergessen unmöglich scheint, wäre schweigsames Verzeihen eine schöne Alternative.

Ein tiefer Wind geht durch die Pappeln und trägt den klaren Duft grad bis zu mir. Die Bäume spielen Meer. Tiefgrundig Rauschen das auf der Seele Kräuselwellen macht. Der Herbst ist früh und schämt sich vor sich selber. Ein Liebhaber der vor der Zeit ins Boudoir einbricht und die Liebste beim Haareflechten findet.

Peinlich steht man voreinander und kann doch nicht fliehen.

Rechtschreibfehler in Serie, Rechnungankündigung ohne anhängende Rechnung versenden, Vertipper vom Fließband - wo bleibt mein Gewitter, verwünscht?!

Das Spiel um den dritten Platz war das Finale. Das Finale war - nicht unbedingt vom Spielverlauf her, aber stimmungsmäßig - ein Vorrundenspiel; die Feier dazu die traurigste Veranstaltung, die man je sah. Und niemals hatte man so sehr das Gefühl, da hätten die falschen gewonnen.

Absolut klar nur eines: Beckmann sollte sich - if even - auf Talkrunden beschränken. Ein für alle mal!

[Zinedine, was hatte er zu dir gesagt? Sonst ist Besonnenheit dein zweiter Vorname ... Lass' dir den Stolz nicht abkaufen.]

Edit: Wenn ich so in der Umgegend herumlese ... Alle wollen wissen, was zur Hölle Materazzi Monsieur Zidane an den Kopf geworfen hat. Ich auch. Wird man es je erfahren?

Petrus schrieb an den Gottvater: "Brauchen Gernhardt. Ist so fad her."

Schöne Gemeinheit! Fühle wehmütig.

... die wird nun wohl doch ohne mich den zunächst letzten Auftritt haben. Für diese Oper. Bei der Sommerhitze kann ich mich einfach nicht zur notwendigen Kulturbeflissenheit aufraffen. Und hoffe auf den Herbst/Winter und auf die Tatsache, daß 'La Bohème' immer noch eine der meistgebotenen Opern überhaupt ist.

Ein 'Filmbrief' an den verstorbenen Bruder, Thema: Fußball. Ein wundervolles Stückchen Film & Fühlen. Plötzlich hat man eine leise Ahnung davon, warum dieses bescheuerte Spiel von furchtbar vielen Menschen, einem Ball und zwei Kästen, die 'Tore' genannt werden, so viele Leute so packt. Warum ein ganzes Land - oder mehrere - in eine Art Rausch stolpert.

Sehr schön. Berührend. Klug. Einzige Frage: Warum senden die das so spät?

[Edit: Filmmusik auf weiten Strecken: Keith Jarrett - Köln Concert. Und passt. Hut ab!]