BEYOND the void

Wahre Platitüde

Unverhofft kommt oft Ein netter Polizist, der sich über den Begriff 'Seelenhygiene' im Zusammenhang mit einer Anzeige köstlich amüsiert und unbedingt einen Strafantrag von mir haben möchte. Ein hilfreiches liebevolles Fax. Eine wundervolle Pfingstrose, überreicht mit einem grinsenden 'Lichtblick!'. Ja, das hilft. Sehr. Es geht schon wieder besser. Danke.

[Genug Kraft um mich endlich auch dem schlechten Gewissen zu stellen und einem bestimmten Herrn lange, lange Überfälliges zu schicken. Sofort.]

real life  2004 · 16:29  # ·  x  | 308 x gelesen pixel
 
 

 

Miederwaren, extended.

Ein wunderbar sonniger Tag, wenig Arbeit auf dem Tisch, und außerdem hat die Freundin Geburtstag und ich will noch Blumen für sie holen. Bei der Gelegenheit kann ich mich auch darum kümmern, einen weißen BH zu erwerben - schwarz sieht unter weißen Blusen scheiße aus. Also aufs Fahrrad und ab in die Einkaufsstraße.

Nach der zunehmend entnervten Anprobe von ca. 16 Oberweitenstützern habe ich einen gefunden, der okay ist und kann die Tortur endlich abbrechen. In diesem Laden habe ich mich doch sehr nach einer bestimmten Person gesehnt, deren Namen ich nicht kenne, die ich aber nie vergessen werde: Damals betrat ich ein Miederwarengeschäft der oberen Kategorie, weil ich nie einen BH getragen hatte, nun aber einen brauchte und keine Erfahrung hatte, nichtmal hinsichtlich der Größe. Eine Dame um die Fünfzig vermaß mich eingehend, fragte mich nach meinen Wünschen und griff dann hierhin, dorthin, dahin. Zack, hatte ich sechs von den Dingern auf fragilen Bügelchen in der Hand und wurde in die Kabine geschickt.

Verwünscht! Nach zehn Minuten Kampf mit unbotmäßigen Trägern und widerstrebendem Verschluß hatte ich einen an, aber irgendwie saß das Ding hinten und vorne nicht. Da höre ich "Und? Passt's?" und ratsch wird der Vorhang aufgerissen. "Lassen se mich 'mal, junge Frau." Fingerfertig stellt sie die Träger richtig ein und eh' ich mich verseh' greift sie mir beherzt in die BH-Körbchen, resolut zurechtrückend. Mir bleibt die Luft weg, so konsterniert bin ich. "Perfekt," sagt sie, und ratsch geht der Vorhang wieder zu, noch bevor ich meine Sprache wiederfinde.

Als ich mich von der Verblüffung erholt hatte, mußte ich doch sehr lachen. Diese Dame hätte ich heute gern dabei gehabt.

real life  2004 · 00:49  # ·  x  | 927 x gelesen pixel
 
 

 

Faszinierend

Ich treffe ihn ziemlich regelmäßig vor dem Supermarkt in der Nähe. Jedesmal wieder warte ich gespannt, wie er das diesmal wieder schafft - mitsamt einer Tüte voller Lebensmittel, manchmal auch mit zweien, das Einrad zu erobern und wieder in Bewegung zu bringen. Da fährt er hin, links eine Tüte, rechts eine Tüte. Und kann dabei auch noch ein Liedchen pfeifen.

real life  2004 · 22:38  # ·  x  | 319 x gelesen pixel
 
 

 

UN-VER-SCHÄMT-HEIT!

Keine kleine Stadt, Montag, 15:00h. Ich habe mir mit irgendeiner blöden Bewegung einen Nerv eingeklemmt. Die Sache ist nicht so ganz eine Bagatelle, da ich nicht durchatmen kann und eine schlecht belüftete Lunge recht zügig häßliche Folgen haben kann. Mit den Schmerzen kann ich leben, mit keine-Luft-kriegen eher nicht. Ergo klappere ich telefonisch Orthopäden ab. Zuerst einen, der mich schon als Kind in Behandlung hatte, in anderen Zeiten und einer anderen Stadt, und bei dem ich seither schon mehrmals wieder war. Man bescheidet mich kühl, daß man sein heutiges Notfallkontingent (Notfallkontingent?!?) bei weitem überschritten hätte und ich frühestens morgen um elf mit Hilfe rechnen könne.

Die nächste Praxis erklärt mir wutschnaubend, wie ich mir das denn wohl vorstelle und ob ich mir einen Begriff machte, was bei ihnen los sei?

Der dritte Anruf landet auf einem AB, der mir eine weitere Nummer nennt, unter der niemand abnimmt. Frustriert und japsend rufe ich meinen Hausarzt an. Sofort kommen, sagt man mir. In der Praxis 45 Menschen, im Wartezimmer, in den Gängen, überall. Mich schiebt man trotzdem dazwischen. Nach einer Viertelstunde ist mein Arzt bei mir.

Der Mann, der ständig in vielen Feldern in der Weiterbildung und außerdem Notarzt, aber - verdammt - kein Orthopäde und schon gar kein Chiropraktiker ist, versucht nach Kräften die Blockierung zu lösen, muß schließlich mit Lokalanästhetika quaddeln. Das hilft so weit, daß ich wieder atmen kann, vielleicht muß es morgen wiederholt werden.

Beide toben wir vor Zorn über die Kollegen Fachärzte, die es wagen einen Notfall abzuweisen. Mir stehen diese arroganten Arschlöcher bis Unterkante Oberlippe. Aber ich bin ja auch bloß so ein armer dummer Trottel von Patient. Und mein Doc überschlägt sich wegen solcher Luschen. Täglich wieder. Es ist doch zum...

[Edit: Was soll denn das werden, eine Epidemie? Die arme Lyssa hat's auch erwischt.]

real life  2004 · 22:48  # ·  x  | 500 x gelesen pixel
 
 

 

Nachtradio

Einmal mehr das bitter nötige Bügeleisen für mein aufgepeitschtes Nervenkostüm: Bryan Ferry - Don't stop the dance.

WDR2, gerade eben. Merci.

real life  2004 · 01:36  # ·  x  | 287 x gelesen pixel
 
 

 

Blödmann, weibl.

Typisch. Eine Stunde im Garten herumwirken, anschließend kaum noch schlucken können, Augen wie ein Kaninchen haben und eine merkwürdig nasale Stimme sein Eigen nennen. Sich dann entscheiden ein Antiallergikum einzunehmen.

real life  2004 · 18:02  # ·  x  | 420 x gelesen pixel
 
 

 

Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen

real life  2004 · 19:26  # ·  x  | 301 x gelesen pixel
 
 

 

Dialoge

Meine Wenigkeit läßt sich hinreißen während des Films (Cäsar, Teil 1+2) dem Lieblingsmenschen Lücken mit Vorträgen über keltisch/germanisch/römische Geschichte zu füllen, stark gekürzt. Er schweigt. Irgendwann meine Frage: Laber ich dich zu? - Teilweise. Vieles kenne ich schon. - Und warum sagst du dann nichts? - Teilweise kenne ich es noch nicht.

real life  2004 · 00:32  # ·  x  | 330 x gelesen pixel