Was habt ihr denn erwartet?!
Die Naivität sowohl der Legislative als auch der Exekutive in Sachen Kaplan darf getrost als bodenlos bezeichnet werden.
Die privateste Sache der Welt
Heute im Supermarkt über die Weltwoche gestolpert, die titelt Triumph der Fantasie - 290 Jahre Onanie Minutenlanges Grübeln darüber, wie um alles in der Welt man auf ausgerechnet 290 Jahre kommt...
Muß wohl halblaut gegrübelt haben. Der gutaussehende Mann neben mir antwortete jedenfalls "Tja. .... DAS kann ich mir auch nicht erklären." Dabei wechselte er ganz leicht die Gesichtsfarbe in Richtung rosé. Charming!
[Edit:Bitte den verlinkten Artikel lesen, der ist interessant.]
heavy rotation
Eines der immer wieder gespielten Stücke von maximal vierzig auch nach dem hundertsten Hören noch mögen. - Der Härtetest und qua Überdeckung durchaus tauglich zum Kriterium für Qualität. Übersättigung rückwärts?
Nachtsammlung
Soll mir das etwas sagen, wenn ich nach Stunden, in denen der CD-Player lief, auf Radio umschalte, und dann ausgerechnet in Tragedy von den Bee Gees falle? Sprich lauter, Universum!
Die Österreicher, sagt meine Statistik, sind Nachtmenschen. Auf Anfrage nach who's on? um diese Sauzeit: Österreicher. Ich glaube, ich mag die...
Sollte ich es noch nicht gesagt haben: Es gibt Zeiten, da hasse ich meine geliebten Beruf. -- Deadlines sind ohnehin des Teufels. Jawohl!
Gelebte Ambivalenz
Bis zum Hals in Arbeit stecken. Fluchen. Urlaub rückt in weite Ferne. Schreibtisch, Computer, Microanlage, CD-Stapel, Telefon, Kaffeetasse auf der Wärmeplatte - das Standardbiotop des Kreativen in der IT. Gar nicht ungern. Jedoch - als einziges?? Das doch eher nicht. Man müßte doch etwas anders machen...
Mit dem nächsten Gedanken erledigen sich alle vorigen mit einem hörbaren PENG - Man, kannst froh sein, daß Arbeit da ist!
Das sind Zeiten, Freunde...
linkdump
Virtuelle Welten hinter virtuellen Welten...(ad invinitum). Sehr schön - wenn man ein bißchen Zeit zum Lesen hat.
Nicht Steintal noch Vandalenpark
Ein mittelprächtiger Spätsommer. Der verkrampfte Unibetrieb brachte vor allem Überdruss hervor, dieses Gefühl von Staub im Hirn. Zu viele, die Ihre Hauptseminare abhandelten im Stile von Ich kenn's, du kennst's - sehen wir zu, daß wir durchkommen. Ein paar Lichtblicke, überraschend oft in Veranstaltungen, die gemein schwierig waren. Englische Sprachhistorik. Ein wundervolles Seminar zu E.A.Poe. Anstrengend, fordernd, anregend.
An einem dieser Nachmittage in unserem Dachzimmerchen mit den Schrägen, in dem er so hochgewachsen wirkte, muß es angefangen haben. Weiß nicht mehr, von wem die Idee gekommen ist; vielleicht von ihm selbst. Jedenfalls sprachen wir von Uriah Waterloo Parish. Ein merkwürdiger Literat: Ehemaliger IRA-Aktivist, bei einem mißglückten Bombenattentat beide Hände verloren, weshalb man bei ihm von Pedoskripten zu sprechen hatte, nicht von Manuskripten. In den nächsten zwei Jahren tauchten aus dem Nichts Parish-Texte auf, geschrieben auf Toilettenpapier, Zeitungrändern, Einmalhandtüchern. Gedichte, Short Stories, Fragmente, mit denen wir uns auseinandersetzten. Einmal im Jahr bekamen wir schriftliche Einladungen, trafen uns zum Uriah-Waterloo-Parish-Symposium. Im Alpenstübl. Neue Fundstücke wurden begeistert diskutiert, schnapsselig Parish-Gedichte vorgetragen. Im akademischen Betrieb war man neugierig. Was wir da taten, war mysteriös und - in den Augen Außenstehender - prestigeträchtig. Man fasste sich an den Kopf und gestand auf keinen Fall ein nicht zu wissen, wer zum Teufel Uriah Waterloo Parish sei.
Ein wunderbares Spiel. Uriah Waterloo Parish hat es nie gegeben. Er ist eine Kunstfigur, entwickelt und mit Leben erfüllt von ein paar neugierigen umtriebigen Studenten und einem ganz besonderen Professor. Das Alpenstübl gibt es jedes Jahr in dieser Stadt nur für zehn Tage: Es ist eine große Zeltbude auf der Herbstkirmes, laut, rauh und ein bißchen prollig. Aber der Klare, den sie da ausschenken, der ist wirklich okay.