Nachlese
Es zog. Es zog ganz fürchterlich. Deshalb hocke ich jetzt im Bett, Laptop auf den Knien, und bejammere meine Triefnasigkeit, die Kaninchenaugen und das ahnungsvolle Rasseln in den oberen Atemwegen. Andererseits weiß ich jetzt wieder, was Angstlust ist und daß sie sich durchaus genießen läßt. Hat mich außerdem sehr gefreut einige Leute endlich auch in Persona zu erleben. Lieben Dank an Mitstreiter, Conferencier und Technik und natürlich an die - meistenteils wohlwollenden - Zuhörer. Es hat Spaß gemacht!
Was jetzt etwas nervt, ist das Gerausche da draußen. Man könnte den Ball etwas flacher halten und die Geschichte als das nehmen, was sie war und sein sollte: Eine kleine, freundliche Lesung in einem kleinen Café in Berlin. Keine weltbewegende Angelegenheit an der man sich auf Liebe, Tod und Teufel profilieren kann, und sei es, in dem man einfach nur 'dagegen' ist.
[Übrigens: Alle, die nun wahllos Bilddaten in die Weltgeschichte blasen (been there, seen that...), ohne sich erkundigt zu haben, ob das okay sei, möchte ich bitten darüber nachzudenken, wie ihnen selbst als Betroffenem sowas gefallen würde ... Und wer jetzt Attacken reiten und ob dieses Gedankenstellers auf mich schimpfen will - bitte, gern. Damit kann ich gut leben. Ja, ich bin da altmodisch. Mit Stolz.]
[Lesung im "Lasst uns Freunde bleiben", Berlin.]