BEYOND the void
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Paradoxon

Die Tage hektisch, die Nächte unruhig. Das Telefon eine Maschine aus Dantes neuntem Höllenkreis, selbst die tägliche Post stellt Anforderungen. Handle! Reagiere! Neun von zehn Radioredateuren möchtest du erschlagen; heavy rotation allenthalben. Und erst das Fernsehen: Tun Sie dies, kaufen Sie das, rufen sie hier an. Ein Maschinengewehrfeuer aus Eindrücken, abgefeuert auf eine dünne Haut. Input overflow. Maximum thread count reached. Internet. Blogosphere. Ärgerliches, Erheiterndes, Kluges. Erholsam. Hier ist das Tempo selbstgewählt, eben so die Bewegungsweise. Entdeckt wird eine eigene Kultur des Rezipierens. Eine unfassbare Ideenvielfalt. Ein noch weniger fassbares Kontinuum an Impulsen. Und dahinter: Menschen. Mit Gedanken. Mit Gefühlen. Die Nähe, die mitunter fühlbar wird, ist erschreckend. Entlastend. Beruhigend. Beängstigend. In meinem Tempo. Nach meiner Wahl.

blogthoughts  2003 · 02:35  # ·  x  | 457 x gelesen pixel