BEYOND the void
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Aus dem Leben eines Taugenichts

Nachteule, die ich bin, war mir der SWR - dem Kabelbetreiber sei Dank - lange Zeit nächtliche Lebensader. Diverse Anrufe dort zu Unzeiten (zwischen zwei und fünf Uhr in der Nacht) um 'mal gerade einen Musiktitel zu erfragen, ergaben zweierlei:

  • direkter Kontakt statt Warteschleife, viel Freundlichkeit, es menschelte wohltuend
  • eine Anfrage des SWR an mich, ob ich mich wohl in die Liste der nächtlich Anzurufenden einreihen möge (Dort läuft viel an Gesprächen mit Hörern, von der Beteiligung lebt das Feeling des Senders, unter anderem.)

Ich stimmte dem gerne zu, und so manchem mag meine Telefonstimme schon bekannt sein. Immerhin hatte ich nächtliche Gespräche mit diesem oder jenem Redakteur über etwa 4 Monate, so alle zwei bis drei Wochen. Normalerweise ging den Gesprächen auf Sendung ein fragender Anruf am Vortage voraus, aber nicht immer. Manchmal hatte ich die auch spontan in der Leitung und war immer wieder glücklich über meine Blubberfähigkeiten - den Schweißausbruch und das Herzrasen merkt man im Radio Gott sei Dank nicht.

Eine gedeihliche Zusammenarbeit bis zu jener Nacht, in der das Handy klingelte in dem Augenblick, in dem ich gerade tropfnass aus der Dusche kam, und verrückterweise direkt auf Sendung war - ungewarnt, warum auch immer - und zudem nicht zu Hause, sondern in Knallhitze auf einer spanischen Insel saß. Besonders schick auch, daß ich den Kopf voller Bilder von dem hatte, was der Nachtdusche vorausgegangen war... Was geh' ich auch dran, ich Trottel!

Schade, daß ich diesen Beitrag nicht habe mitschneiden können. Ich war wundervoll wirr und hochgradig zerfahren. Für Lacher immerhin habe ich sicherlich gesorgt.

Anschließend bat ich den SWR nächtliche Anrufe bis auf Weiteres auf Eis zu legen...

radio me  2004 · 15:25  # ·  x  | 288 x gelesen pixel