Endlich Schluß
Am Anfang war ein Heiratsantrag und ein voreiliges Ja. Es änderte alles. Aus der gleichwertigen Partnerin wurde über Nacht ein Besitzgut. Folgerichtig wurde die Besitzstandswahrung zur Notwendigkeit. Eifersucht, Aggressionen, und am Schlimmsten: Herablassung, Über-den-Mund-fahren in Gegenwart anderer, Definitionsmacht, absoluter Mangel an Respekt. Die Hoffnung auf Änderung war ebenso vergeblich wie die monatelange Gegenwehr. Erklärungen, Widerstand, Wut. Am Ende stand die geplante Hochzeit, die angetretene Reise, die übersetzten Papiere. Die Hochzeit sagte ich drei Tage vor Termin beim dortigen Standesamt ab. Verließ ihn stehenden Fußes, Knall auf Fall sechs Tage nach der Rückkehr aus jener fremden Stadt, mit Sack und Pack innerhalb von 24 Stunden. Ein mutiger Start ins Beinahe-nichts. Kein Geld, keine Wohnung, kein Job.
Warum mir das jetzt einfällt, nach all den Jahren? - Es gab noch Verträge zwischen uns, Verbindlichkeiten. Das ist nun vorbei. Das letzte - längst unerträgliche - Band zerschnitten. Die Entlastung ist kaum zu benennen. Atmen. Tief.