Neue Worte fürs Unsagbare
"Bloggeoisie"
Angeregt durch einen Lesefehler meinerseits; hier.
Edit: Wobei man sich sicher darüber streiten kann, ob man es mit einem oder mit zwei g schreiben sollte.
Bunt
Dieses Flirren im Hirn an manchen Tagen. Lese wenige tieftraurige Zeilen eines Menschen, dessen Gefährte sich anderweitig verliebt hat. Mitfühlen. Begleiten im Geiste, für ein paar Tage. Trotzdem möglich: das Grinsen bis an die Ohrläppchen über den Feuerwehrmann, der die Katze wiederbelebte. Mangels anderer Geschädigter, denkt man. Mimmys Ekel vor dem Verfall im Allgemeinen und dem eigenen im Besonderen. Dons melancholische Frage nach der Sollbruchstelle im Prinzip Hoffnung. Jan Exners sympathetisches Empfinden für seinen nunmehr kastrierten Kater. Des Docs mißlicher Wassereinbruch im Schlafzimmer. Der Spiegel und die Logik des Tötens.... Und nach einer Weile, in der sich das alles in Schichten übereinander legte, hat es eine ganz eigene verwirrende Schönheit. Kaleidoskopartig. Plötzlich scheint in der Kombination dieser Splitter Logik auf, mathematische Ästhetik. Nicht zu verstehen, nur zu fühlen. Oder liegts vielleicht doch am Fieber?
Eine Frage
an meine Besucher: Wären Sie bitte so freundlich, sich an dieser Umfrage zu beteiligen? So in die Leere zu layouten macht einfach nicht glücklich. Ergebnis bisher
Die Page schreibt
"Das unmögliche Möbelhaus aus Schweden hat das Weltenprinzip nicht nur in seinem Ausstellungskonzept Realität werden lassen und durch das neben der Bibel am Weitesten verbreitete Medium, den Ikea-Katalog, erfolgreich kommuniziert." (In einem spannenden Artikel über Markenwelten. Quelle: Page No. 11, S. 38.)
Erstaunliche Information. Ikea-Katalog gleich nach der Bibel?! Offenbar war nicht nur ich verblüfft: Herr Sven K. machte sich den Gedanken zu eigen. Sehr konsequent.
Paradoxon
Die Tage hektisch, die Nächte unruhig. Das Telefon eine Maschine aus Dantes neuntem Höllenkreis, selbst die tägliche Post stellt Anforderungen. Handle! Reagiere! Neun von zehn Radioredateuren möchtest du erschlagen; heavy rotation allenthalben. Und erst das Fernsehen: Tun Sie dies, kaufen Sie das, rufen sie hier an. Ein Maschinengewehrfeuer aus Eindrücken, abgefeuert auf eine dünne Haut. Input overflow. Maximum thread count reached. Internet. Blogosphere. Ärgerliches, Erheiterndes, Kluges. Erholsam. Hier ist das Tempo selbstgewählt, eben so die Bewegungsweise. Entdeckt wird eine eigene Kultur des Rezipierens. Eine unfassbare Ideenvielfalt. Ein noch weniger fassbares Kontinuum an Impulsen. Und dahinter: Menschen. Mit Gedanken. Mit Gefühlen. Die Nähe, die mitunter fühlbar wird, ist erschreckend. Entlastend. Beruhigend. Beängstigend. In meinem Tempo. Nach meiner Wahl.
Integrität
von Loyalität ganz zu schweigen, scheint ein aussterbender Begriff zu sein. Es graut einem vor so viel aus purem Narzissmus in die Öffentlichkeit geblasener Privatheit. Nichts Versöhnliches, nichts Menschlich-Allzumenschliches, vielmehr der Ehe- und Beziehungskrieg, transportiert über ein anderes Medium als das der vorher üblichen Winselei mit Freunden beim Weißwein oder Kaffeeklatsch. Als Leserin in derlei stolpernd, fühle ich mich zur Voyeurin degradiert, wende mich mit Schaudern und komme nie wieder. Respekt & Achtung, verdammt nochmal! Ist denn das so schwer?!?
Die Blogosphere fast n*ckt
Es bot sich ja an...
Sollte jemand unter den Damen und Herren mit der Veröffentlichung seines Avatars an dieser Stelle nicht einverstanden sein, so möge man mich dies bitte wissen lassen. Einsendungen weiterer Avatare werden allerdings nicht mehr entgegengenommen. Ausserdem musste die Überschrift modifiziert werden - nach fast sechs Monaten gehen mir die Googlerefs mit einem bestimmten Suchbegriff unsäglich auf die... Eier.