BEYOND the void

In Sachen: Borstentiere durch Kleinansiedlungen treiben

Über das bereits hier draußen Diskutierte hinaus in Sachen Boris F. sowie in Sachen Von Matt inhaltlich einzugehen, halte ich für überflüssig. Was ich mich allerdings frage: Wo ist bitte der gesunde Menschenverstand abgeblieben? Angriff ist nicht immer die beste Verteidigung. Muß man derlei so heftig hochkochen, auf welcher Seite auch immer? Mehr Augenmaß wäre wünschenswert. Mich gemahnt das große Brausen an Andersens Des Kaisers neue Kleider, wahlweise auch an Stürme in Wassergläsern.

Wobei selbstredend ein Satz wie dieser:Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?  ein in einer Demokratie unmöglicher Satz bleibt.

blogthoughts  2006 · 15:58  # ·  x  | 396 x gelesen pixel
 
 

 

Die Neujahrslesung: Ein Klagegesang

Frustrierend ist das. Da waren Menschen, denen ich zu begegnen wünschte. Und vielleicht bin ich ihnen begegnet. Möglicherweise haben wir sogar miteinander gesprochen. Ich werde es nicht erfahren - ohne Unterstützung von außen.

Der Grund: Ich habe ein gutes Gedächnis für (Personen-)Namen. Ebenfalls ein gutes Gedächnis für Gesichter. Allerdings [der Haken!] arbeiten diese zwei so gut wie nie zusammen. Jedenfalls nicht freiwillig. So weiß ich 'Mit diesem hatte ich ein schönes Gespräch über [...], und erinnere mich an jeden einzelnen Satz.' Woran ich mich aber leider nicht erinnere - same trouble as ever - ist der Name der Person bzw. - als Rettungleine Nummer zwei - an den Titel ihres Blogs bzw. - als Rettungleine Nummer drei - an das Pseudonym der Person.

Kosmar, dessen bürgerlichen Namen ich behalten habe, von dem ich auch weiß, daß ich ihn mag und gern mit ihm spreche, Kosmar also, zum Beispiel, schreibt ein Blog, das ich sehr gerne lese. Und grundsätzlich nicht mit ihm als Person in Verbindung zu bringen im Stande bin, wenn ich ihm dann wieder gegenüberstehe. Gestern verweigerte er mir - mit gutem Recht - die zwanzigste Antwort auf die immergleiche Frage. Jedoch war ich in der Folge verschüchtert, traute mich nicht länger irgendjemandem, den ich schon einmal gesehen hatte, die Frage nach seiner Zeilenschmiede zu stellen. Und den anderen schon gar nicht. Möglicherweise hatte ich diese auch schon getroffen und konnte mich nur nicht erinnern ...

Der Versuch die weißen Flecken nachträglich zu färben, erhebt die Frustration in die dritte Potenz. Mama war da, Ronsens war da, Laurin ebenfalls? Na toll! Meine beiden Gedächnisabteilungen sind in den Clinch gegangen, wütend bemüht zu erhellen wo doch das Licht fehlt und immer fehlen wird. Fruchtlose Bemühung, mithin. Man möchte meinen mindestens die Hälfte der mir bekannten unbekannten Menschen gingen routinemäßig nur als Gestaltwandler unter's Volk.

Eine vorläufige Bilanz, meinen beiden Gedächnisteilen in langem Kampf stückweise abgerungen, sieht am heutigen Tage und zur gestrigen Lesung in etwas so aus: Persönlich bekannt, Physognomie, Pseudonym, Realname und Blog im Laufe der Zeit korrekt zugeordnet sind kaltmamsell, kosmar, don, burnster, mek, wortschnittchen, stattkatze, modeste, indica, matthias, 40sth, parka, engl, lyssa, frau frank, don alphonso, die schwadroneuse, ix, gaga. Und Sven K., natürlich, aus verschiedenen Gründen. Dagegen jene, bei denen meine Speichereinheit arbeitet wie eine defekte Glühlampe - an, aus, an, aus: sabbeljan, ronsens, mama, bunbury, laurin, q1fanty, ole und noch ungefähr zehn andere.

Von den Fantastillionen jener, die ich im Augenblick vergessen habe, reden wir besser gar nicht.
Bevor jemand fragt: Ich habe gestern ein einziges schlechtes Glas Bier getrunken, danach nur noch Cola und Wasser.

Liebe bekannten Unbekannten und natürlich auch liebe unbekannte Bekannte, es war sehr schön mit euch! Mit euren Gesprächen und mit euren Texten. Und wird's sicher auch auf der nächsten Lesung plus ausufernder Nachbereitung wieder sein. Herzlichen Dank! [Ich kann Sie nicht vielleicht davon überzeugen extra und ausschließlich für mich kleine Zettelchen mit Namen, URL und Alias bereitzuhalten?]

blogthoughts  2006 · 19:34  # ·  x  | 3120 x gelesen pixel
 
 

 

Herrgottsack!

Geht's doch schlafen, sakra! Lasst's mich in Ruhe arbeiten ...

[Ich werd' noch immer supernervös, wenn während meiner Fingerübungen zu Nachtzeiten die Besucherzahl in die Höhe pfeift.]

blogthoughts  2005 · 00:39  # ·  x  | 549 x gelesen pixel
 
 

 

fly like an eagle [passt gerade zum Sound wie zum Gefühl]

Praschls schöner Text brachte mich heute zum Nachrechnen und Nachdenken.

Mein erstes Blog hieß 'täglich frisch', und ich bastelte es mühsam händisch zusammen. Ich sage nur Netscape Composer...

Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich damals noch einen Aol-Account. Die Kommentarfunktionalität lief - mangels anderer Möglichkeiten - über einen Link, der den Besuchern, die ein Mailprogramm besaßen (und nur denen) ein Mailfenster öffnete, in dem der Titel des Textes schon im Betreff stand. Archivlinks einzurichten, war so richtig übel: Alles von Hand codiert, Abend für Abend. Und dann die krümeligen kleinen Webspaces, die man damals hatte - wenig Platz für Spielereien. Das war Anfang 1998. Die Besucher waren mit Murkelmodems unterwegs, und jede Einzelseite, die mehr als 40k wog, war per se des Teufels. Ergo die Grafiken runtergerechnet bis zum geht nicht mehr.

Die Besucher kamen in kleinen Zahlen, doch sie kamen. Und sie nahmen Kontakt auf. Ein kleiner, ein überschaubarer Kreis, fast wie Freunde an einem Kneipentisch. Und was ein Blog ist, wußte damals kein Mensch. Daß ich/daß er da das schrieb, was man heute ein Blog nennt, wußte natürlich auch ich nicht. Heute ist das alles sehr viel komfortabler. Und schöner. Denn das, was mich daran reizte, geht heute für alle viel einfacher: Kontakt aufnehmen, sich austauschen, Menschen kennenlernen.

Fast acht Jahre. War mir nicht klar, bis heute.

Belegexemplar, eine damalige Koproduktion zwischen dem Meinen und mir - um ein paar Links und das Archiv bereinigt, weil die alle nicht mehr funktionieren würden. (Die Fehler und Sünden habe ich nicht editiert, bis auf die Links ist das Ding original.)

blogthoughts  2005 · 00:38  # ·  x  | 652 x gelesen pixel
 
 

 

Nachlese

Es zog. Es zog ganz fürchterlich. Deshalb hocke ich jetzt im Bett, Laptop auf den Knien, und bejammere meine Triefnasigkeit, die Kaninchenaugen und das ahnungsvolle Rasseln in den oberen Atemwegen. Andererseits weiß ich jetzt wieder, was Angstlust ist und daß sie sich durchaus genießen läßt. Hat mich außerdem sehr gefreut einige Leute endlich auch in Persona zu erleben. Lieben Dank an Mitstreiter, Conferencier und Technik und natürlich an die - meistenteils wohlwollenden - Zuhörer. Es hat Spaß gemacht!

Was jetzt etwas nervt, ist das Gerausche da draußen. Man könnte den Ball etwas flacher halten und die Geschichte als das nehmen, was sie war und sein sollte: Eine kleine, freundliche Lesung in einem kleinen Café in Berlin. Keine weltbewegende Angelegenheit an der man sich auf Liebe, Tod und Teufel profilieren kann, und sei es, in dem man einfach nur 'dagegen' ist.

[Übrigens: Alle, die nun wahllos Bilddaten in die Weltgeschichte blasen (been there, seen that...), ohne sich erkundigt zu haben, ob das okay sei, möchte ich bitten darüber nachzudenken, wie ihnen selbst als Betroffenem sowas gefallen würde ... Und wer jetzt Attacken reiten und ob dieses Gedankenstellers auf mich schimpfen will - bitte, gern. Damit kann ich gut leben. Ja, ich bin da altmodisch. Mit Stolz.]

[Lesung im "Lasst uns Freunde bleiben", Berlin.]

blogthoughts  2005 · 14:41  # ·  x  | 3781 x gelesen pixel
 
 

 

Lesung



Ich hab' sowas von Manschetten, Folks...

blogthoughts  2005 · 02:29  # ·  x  | 1238 x gelesen pixel
 
 

 

Bedenke, worum du bittest

Schaue mir Lyssas ausufernden Bekanntheitsgrad an und frage mich, ob ich das für dieses kleine Ding auch wollte. Längere Überlegung bringt rein gar nichts: ich weiß es einfach nicht. Vermutete Vor- und Nachteile halten sich die Waage.

Das sind so Nachtgedanken, im Kistenchaos ohnehin eher gedacht als im Wohlsortieren, Aufgeräumten. Freud läßt grüßen.

blogthoughts  2005 · 02:07  # ·  x  | 499 x gelesen pixel
 
 

 

Variation auf ein nicht sehr interessantes Lied

Druck kann gut sein. Kann dir den Tritt in den Hintern verpassen, der die ersten Meter in den kreativen Höhenflug erleichtert. Jetzt passt's aber gerade gar nicht. Umstände, auf die nicht einzuwirken ist, bringen genug Rotation. Dann auch noch Eigendruck aufzubauen, ist Idiotie. Habe keine Lust mehr im überstressten Hirn nach Fähigkeiten zu fahnden, die ich normalerweise besitze. Habe noch weniger Lust weiterhin sinnleere Marginalien in die Weltgeschichte zu blasen. Man schämt sich ja schon...

Deshalb ist hier erstmal Schluß. Auf Zeit, aber radikal. Werde nicht nur nicht schreiben, sondern auch nicht lesen und nicht kommentieren. Wer mich also erreichen möchte, muß nun eine Weile Mails schreiben. Mit besten Grüßen an Freunde und Leser, Mitte September geht's hier weiter.

blogthoughts  2005 · 17:01  # ·  x  | 699 x gelesen pixel