BEYOND the void

03

Beste Entscheidung: Einen Vertrauensbruch verziehen zu haben. Schlechteste Entscheidung: Urlaub nicht verlängert, ich Trottel.

Schönster Erfolg: Mehr Stärke und innere Ruhe gewonnen zu haben. Heftigste Niederlage: Mich in einer wichtigen Sache nicht verständlich gemacht zu haben.

Beste Anschaffung: Mp3 Player. Dämlichste Anschaffung: DVD-Player.

Schönster Absturz: Alle Runden mit Freunden. Nicht immer Abstürze. Schlimmster Absturz: Wein wie Wasser am Computer.

Bestes Getränk: Moet Chandon. Ekelerregendes Getränk: Roibuschtee mit Limonenaroma.

Bestes Rezept: Poularde in Hierbas-Sahne. Schlimmstes Essen: Ein TK-Notfall-Futter. Pappe hätt's auch getan.

Beste Musik: Faithless. Schlimmstes Gejaule: Sarah Connor.

Eigene, schönste musikalische Wiederentdeckung: Howard Jones, Queen. Peinlichster musikalischer Faux-Pas: Der Remix von Alison Moyets Love Resurrection.

Beste Frage: Hast du noch Lust auf ein Nachtgespräch? (Danke, B.!). Dämlichste Idee/Frage: Entschuldige, woher kennen wir uns?

Beste Lektüre: Paul Coelho - Veronika beschließt zu sterben. Langweiligste Lektüre: Die Steuererklärung.

Bester, dreckigster, geilster Sex: Ja, sehr. Langweiligster Sex: Der, der nicht stattfand.

Läßlichste Sünde: Hier ständig wieder im Layout herumzufuhrwerken. Größte Sünde: Zu wenig im Augenblick zu leben.

Dankbar für: Ein ganzes Jahr ohne Kranksein, immer nur Anflüge. Aufgebracht über: Die sogenannte Sozialpolitik in diesem Jahr.

gefunden bei Don, modifiziert von mir
feldforschung  2004 · 13:45  # ·  x  | 354 x gelesen pixel
 
 

 

Drei Möglichkeiten

Ein kluges Stückchen Mathematik analysierte heute sieben englischsprachige Texte aus meiner Feder/Tastatur, Umfang zwischen 800 und 67 Worten. Ziel: Ermitteln ob der Text von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde. Jetzt bin ich verwirrt. Entweder ist die Mathematik auch nicht mehr das, was sie einmal war oder mein Geist bewohnt seinen weiblichen Körper widerrechtlich. Jedenfalls war sich das Gender Genie absolut sicher es mit einem Mann zu tun zu haben. Ausnahmslos. Auch denkbar: Eine Maschine ist eben auch nur ein Mensch. [gefunden bei Frank]

feldforschung  2003 · 00:17  # ·  x  | 820 x gelesen pixel
 
 

 

Yep

Jens bilanziert. Schön. Ansteckend. Kein leichtes Jahr. Wann hatte ich das je? Braucht man das? Eine Milliarde kleiner guter Dinge und Geschehnisse. Der große Wurf ist ein Mythos. Mir fehlt er nicht. Eine große Enttäuschung. Nachhallend noch immer. Schmerzhaft noch immer. Im Gegenzug: Viel gelernt. Ob ich das wissen wollte, finde ich gerade heraus... Eine immer deutlichere Annäherung an die Gelassenheit, die ich mir immer wünschte, nie im Leben mit Gleichgültigkeit zu verwechseln. Finanzieller Stress. Nie über die Kante existenziell gekippt. Kein Hunger, keine Kälte, keine schwere Krankheit, Angst in fassbarer Form, nichts so bedrohlich, daß es nicht zu tragen wäre. Nach wie vor die wirklich wichtigen Dinge so, wie sie sein sollen. Für mich und für jene die sich mich zumuten. Liebe und Stärke gerade dort, wo sie nicht zu erwarten waren. Fehlschläge im üblichen Mittel. Ups and Downs wild und heftig. Hurray. Das muß so. Was soll ich sagen - wenn nicht morgen der immer wieder strapazierte Ziegelstein auf mich oder die meinen ... - ein gutes Jahr.

Edit: Hoffentlich rufe ich nun nicht den Zorn der Götter auf mich herab. Es ist ja zuzeiten eigentlich verboten positiv zu denken, geschweige denn vorläufig positiv zu bilanzieren...

feldforschung  2003 · 03:56  # ·  x  | 396 x gelesen pixel
 
 

 

Die russische Puppe

Meist Ende Zwanzig bis Mitte Dreißig driften sie durch ihr Leben. Je nach Temperament mit einem trotzigen Gesichtsausdruck à la ich-bin-ein-Kerl-und-komme-sehr-gut-allein-klar oder in diesem speziellen Air von die-Richtige-ist-mir-einfach-noch-nicht-begegnet, umweht von leichter Melancholie. Abgesehen davon, daß beide Haltungen nur auf jene Frauen anziehend wirken, die sich selbst entweder für ein Geschenk an die Menschheit halten oder aber vor lauter Helfersyndrom kaum aus den Augen gucken können, ist diesen Attitüden nicht zu trauen: Frau lernt einen Mann kennen, klug, belesen, humorvoll, offen. Jedenfalls schätzt er sich selbst so ein und verhält sich auch so - und zwar genau so lange, bis die Frau auf dem Pfad ihres Vertrauens von freundschaftlicher Zuneigung in Richtung Leidenschaft oder gar Liebe gegangen ist. Dann ändert sich das Bild mit brutaler Plötzlichkeit. Nächte selbstzerfleischenden Gejammers - ich hab' dich gar nicht verdient, ich bin so ein blöder Trottel - unter Tränen und Händeringen und selbstverständlich mit dringendem Bedarf an ihrem Verständnis und ihrer starken Schulter wechseln mit Tagen drastischer Anwürfe und unverhüllter Aggression - du verstehst überhaupt nichts, du kalter Fisch - in denen sie nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht. Nun anzunehmen, daß er ein Problem mit sich selber hat, und Hilfe benötigt, führt wieder in die Irre. Vielmehr ist die Larmoyanz wie die zur Schau gestellte wütende Arroganz nur die zweite Schicht. Die dritte: Mann gefällt sich sehr in dieser Lage, der Unverstandene, der Alleingelassene, der Liebesunfähige zu sein. In dieser Position ist jeder verantwortlich. Die Frau, die geht; die Frau, die nicht versteht oder die Frau, die die Frechheit hatte, dem armen Mann das Gen der Liebesunfähigkeit zu vererben. Mit einem Wort: Die Frau. Nur nicht er selbst. Niemals. Unter diesen Umständen kann man sich trefflich durchs Leben treiben lassen. Wenn man es selbst als ziellos oder gar als verpfuscht empfindet, ist das halb so schlimm, schließlich ist man völlig unschuldig daran. Eine Frau, der es gelingt diese Matroschka bis auf die massive Puppe im Kern von ihren Aussenschichten zu lösen, wird von diesem Kern - selbst wenn er etwas taugt - nicht mehr selbst profitieren. Die vollständige Enttarnung muß bestraft werden. Die nächste Frau hat eine Chance - vorausgesetzt, sie taucht auf, bevor der Kerl seine Matroschka vollständig rekonstruiert hat.

Update: Ich mag Männer. Ich weigere mich lediglich an diesem Mögen zu erblinden.

feldforschung  2003 · 23:39  # ·  x  | 364 x gelesen pixel
 
 

 

knapp

In dieser Nacht hätte ich gern mit dir geschlafen. Nicht so wie du denkst. Mit dir hatte das nicht wirklich zu tun. Eher damit, daß ich die Lust in deinen Augen sah. Die Lust auf mich. Dieses spezielle Leuchten hatte ich länger nicht mehr gesehen. Es machte mir Lust auf die Lust, nicht auf dich persönlich. Du allerdings hättest ein Weg sein können. Deine Art mit mir umzugehen, war deutlich, aber nicht ohne Respekt. Ich hätte gern herausgefunden, ob ich das noch kann - eine fremde neue Haut berühren und Gefallen daran finden. Mich gehenlassen. Ganz neu sein. Dem Mangel die Tür weisen. Deine Art zu küssen, weckte eine große Gier nach mehr. Spülte mir Bilder in den Kopf. Du hattest noch eine Verabredung mit einem Freund. Du gabst mir deine Nummer; ich ließ dich gehen. In der nächsten Nacht sah ich dich wieder. Zufällig. Ich war in Begleitung, du suchtest eine Frau nach der andern zu becircen, die nicht in Begleitung war. Ich bin deinem Freund sehr dankbar.

feldforschung  2003 · 03:57  # ·  x  | 476 x gelesen pixel