BEYOND the void

Punktbeleuchtung, Filtereinstellung: Kath

Die Glutofenhitze - die durchaus ihre Qualitäten hatte - weicht einer freundlichen Brise und humankompatibler Temperatur.

Das arbeitssame, tendenziell gequälte Rauschen weicht dem Gelächter mit müden Freunden.

Die Zehengängerbehutsamkeit gegenüber einer bestimmten Person wird von einem nächtlichen Anfall blindwütiger Offenheit rechts überholt, welche mir hoffentlich nicht in Bälde als ein figurativer und doch sehr solider Blumentopf auf den ebenso figurativen harten Schädel knallt.

Ein stacheldrahtiges Dazwischen muß mehr und mehr Grund abgeben an ein ich-will-aber-trotzdem-verdammt!

Ein paar Fragen bleiben.

Warum reagiert dieses verwünschte Universum keine Sekunde eher auf die drahtlosen Hilferufe als eben in dem Moment, wo du im Begriff bist dich zutiefst entmutigt auf welchem-Weg-auch-immer zu entleiben? Macht es gar nicht. Macht es vielmehr nur glauben, um dich dann nochmal mit Wucht auf die Schnauze zu legen. Vielleicht lag/liegt der Tiefpunkt noch nicht tief genug (immer noch nicht?!?).

Warum muß es diese Menschen weiterhin geben, die gleichermaßen hohe Ansprüche an sich und andere stellen, aber mit sich selbst immer ein weeenig nachsichtiger sind - und dies selbstverständlich übersehen?

Warum kann das nicht endlich aufhören, daß da Leute durch die Weltgeschichte traben, die nichts, gar nichts, als gegeben hinnehmen, und alle nerven mit dem verfluchten Wertungswahn - dies ist gut, das ist scheiße, jenes ist arm - und natürlich ist die Welt für diese Projektionen verantwortlich, wer sonst?

Ich liebe euch alle. Selbst dieses blöde Universum. Aber dieser Blödsinn, der dürfte aufhören. Zügig bitte.

(I mean it. Really.)

nachtgedanken  2006 · 01:28  # ·  x  | 462 x gelesen pixel
 
 

 

Sechs Menschen

Eine Standardsituation, mit den Jahren zur Freundschaft gereift. Die qua Ausgangslage mitgelieferten Sumpfgebiete gibt es noch, doch trocknen wir sie allmählich mit vereinten Kräften aus. Apropos vereint: Was uns einander sehr viel näher brachte, über die Jahre, war die Tatsache im selben Boot zu sitzen, das da hieß 'verheiratet sein'.

Ich kenne dich nur bis auf die Haut. Und habe sehr um dich gelitten und gekämpft. Wir haben gewonnen. Bis heute denke ich alle paar Tage an dich. Und habe nicht die leiseste Ahnung, wie du heißt. Mit dir verschwand mein bester Ledergürtel auf nimmerwiedersehen. Ich hoffe, es geht dir gut.

Mit dir und an dir bin ich gewachsen. Unsere Zeit war viel zu kurz. Kein Tag ohne dich. Und ohne die Dankbarkeit, und die Trauer für so vieles noch zu jung und damit zu dumm gewesen zu sein.

Von dir weiß ich rein gar nichts als daß ich dich wahrscheinlich hätte lieben können. Deine Unmittelbarkeit verwandelte mein Leben für acht Minuten in einen Tanz, den ich nie vergessen werde.

Du bist meine Imago und wirst es immer bleiben. Und ich nehme dir übel, daß ich dafür auf Informationssätze in der Datenbank zurückgreifen muß, die mindestens 15 Jahre alt sind. Du hast so vieles aufgegeben und verrätst deinen inneren Kern fünfmal täglich. Ich darf nichts sagen - über die Gründe redest du nie. Etwas aber gibt es, das ich wiedererkenne: Deine Flucht in die Maschinenwelt, die Liebe zur Mathematik, das Kreisen um logische Probleme. Es verrät mir mehr, als du mich wissen lassen möchtest. Weil ich das sehe, weil ich das kenne, schweige ich. Und werde mich sicherlich irgendwann dafür verfluchen. Weil hier schon viel zu lange geschwiegen wird.

Du warst unfassbar sicher, ich sei die Falsche. Und hast die ersten Meter des Weges mit Steinen, Stacheldraht und Tretmienen versehen. Mir hat das Schmerzen bereitet, nicht wenige. Der, um den es uns beiden geht und ging, hat von dieser Einschätzung ebenso wenig profitiert wie du und ich. Heute lobst du mich. Weil du mich magst und verstanden hast? Oder weil ich dir eine Verantwortung abgenommen habe, die oft genug anstrengend und unglücklich war/ist?

nachtgedanken  2006 · 00:17  # ·  x  | 628 x gelesen pixel
 
 

 

Sich abwenden können

... ist auch wichtig.

Das technisch/logische Problem, das seit Tagen meinen Kopf beschäftigt und jede Antwort mit einer neuen Frage verbindet, macht meinem Hirn Vergnügen - wir laufen noch - ya' know. Und frisst fröhlich Resourcen. Schon okay. Die werden gerade nicht anderweitig benötigt. Soweit, so ...

Und doch. Ich könnte stattdessen tanzen, trinken, vögeln, Leute vor den Kopf stoßen, neue Erfahrungen machen ...

Die Abwägung ist kompliziert. Seit Jahren. Unverändert. Vor den großen Fragen an der Grenze zum Ableben habe ich mitunter wirklich Angst. Würde ich dem Körper Vorzug gegeben haben müssen vor dem Geist? Gehe ich hier fehl? Es wird mir niemand sagen. Vor der Zeit.

nachtgedanken  2006 · 03:10  # ·  x  | 497 x gelesen pixel
 
 

 

Roboterfragen

Diese schreckliche Frage Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Ich habe darauf nie eine Antwort gehabt, allemal nicht in den Bereichen, nach denen da gefragt wurde. Vielleicht bin ich deshalb nicht reich geworden, nicht einmal wohlhabend. Vielleicht bin ich auch deshalb noch nicht so richtig glücklich geworden. Eines habe ich aber geschafft: Ich bin ich selbst geblieben.

[Und noch immer sehr froh, daß ich von Bewerbungen und Selbstpräsentationen nur erzählen höre.]

nachtgedanken  2006 · 01:31  # ·  x  | 839 x gelesen pixel
 
 

 

Ein Traum als Plagiator

Jeder trinkt seinen Whisky für sich. Glenfiddich er. MacAllan ich.

nachtgedanken  2006 · 01:48  # ·  x  | 508 x gelesen pixel
 
 

 

Die erste Nacht

Einen Flow erwischen, um den man nicht gebeten hatte. Normal. Die Biester kommen immer lautlos. Und immer von hinten.

Seit langer Zeit das erste Mal, daß ich das wieder zulassen mag. Zulassen kann. Und wieder spüre, wie sehr das mit Entgrenzung, mit Transzendenz zu tun hat. Indem ich mich wiederfinde, tanzen die Gedanken um 'meine' Menschen. Linien. Biegsam wie die Fäden, die der Regen zieht.

Dank an euch alle. Es war ein sehr gutes schlechtes Jahr.

nachtgedanken  2005 · 02:12  # ·  x  | 486 x gelesen pixel
 
 

 

Null oder Eins oder was?

Was immer man über dieses Internet und diese Bloggerei sagen kann - es gibt etwas, das sie kann. Du tobst da vor dich hin, liest dich quer durch hundert Leute Leben. Und immer wieder - gar nicht so selten - macht es 'Klick' im Kopf. Auf schöne Art. Auf grausige Art. Erschreckend unmmittelbar, den Charakteristiken des Mediums zum Trotz. Und wenn diese Nullen und Einsen sonst nichts könnten - was so nicht ist, aber nehmen wir es einmal an, als Arbeitshypothese sozusagen - eines geschieht immer wieder: sympathetisches Fühlen mit Menschen, die man nie sah, lauert prinzipiell hinter jeder Ecke. Und überfällt entsprechend ungeladen hinterrücks. Und lehrt dich manches. Und viel Gutes, sei es schlechtestenfalls in der inneren Abgrenzung Marke 'Nee, so lieber nicht.' Eines kommt dabei auf jeden Fall 'rum - die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen. For good or for bad. Man dankt.

Eine gute Gelegenheit mein geliebtes Axiom einmal wieder in die Weltgeschichte zu schicken: Die sogenannte Virtualität ist rein virtuell virtuell.

nachtgedanken  2005 · 03:35  # ·  x  | 1166 x gelesen pixel
 
 

 

Ja, allerdings

behalte ich mir das Recht auf einen gepflegten Eskapismus vor. Wenn dieser zur Erhaltung meiner selischen und moralischen Stabilität notwendig ist, jederzeit.

Wer mir dies verwehren möchte, sollte mir zunächst erklären, wie ich demoralisiert, frustriert und verbittert noch irgendetwas Nutzbringendes zu Stande bringen sollte. Für wen auch immer.

nachtgedanken  2005 · 01:26  # ·  x  | 378 x gelesen pixel