Auszeit
Brauche gerade einen Urlaub von mir selbst. Die Gewichtungsautomatik ist im Eimer. Beslan setzt mir zu. Dito der Fiskus und der Zustand meiner Wohnung. Da stimmt etwas nicht. Mag sein eine Kalibrierung tut Not. Und nichts bin ich mehr leid als das 'Wir arbeiten daran.' Mein kleines Sein ist müde. Mein kleines Sein fühlt sich außerordentlich klein. Pause. Für ein paar Tage jedenfalls. Edit: Schon wieder etwas besser. Trotzdem gebremsten Schaums hier - habe eine Million Dinge, die ich mir zunächst vom Halse schaffen muß.
Jajajaja!
Die Nacht hat mich wieder. Die Musik auch. Die Lust am Basteln ist zurück, das Nervenkostüm frisch gebügelt.
The Malteser HilfsdienstTM is back in town.
Unzeit
Dieses herbstliche Empfinden im Spätsommer - zuviele Stacheln, vielzuviele Stacheln. Verfrühte Bestandsaufnahme. Rauh, kantig. Vorwärtsverteidigung. Nicht gut. Gar nicht gut. Und ich will nur noch auf den Arm. Damit ich wieder werden kann, was ich bin.
Weil ich es kann
sagen ihre Augen. Das kenne ich jetzt schon. Vom Kellner, vom Busfahrer, vom Flughafenpersonal, vom Zimmermädchen. Viel hilflose Frustration. Vorbei. Seit heute Morgen. Die Putzkolonne, die klopffrei das Zimmer aufschloss trotz "do not disturb" - und sich unversehens einem Eisschrank gegenübersah, Stimme emotionslos und abweisend, Sätze kurz und trocken. Gewehrfeuer. Jegliche Verbindlichkeit einzustellen hat etwas Erfrischendes - zugegeben auf dem zynischen Level. Die Putzdame sah mich an wie ein waidwundes Reh. Und ich erwischte mich dabei, dass ich dachte: Weil ich es kann.
Asynchron
Die innere Uhr wieder synchronisieren - wie ich mich darauf freue! Ich liebe diese merkwürdige Lebenslage der Nachtarbeit aus dem kreativen Schub. Die Ruhe draußen, das sich verändernde Licht, das Zeit- und Raumenthobene. Der Körper mag es nicht - und an den Außenrändern spüre ich das genau. Dieser Rhythmus ist schön-falsch, wenn man so will. Er holt Gedanken nach oben, die ich tagsüber nicht finde, da ist alles so schnell. Steven King würde von den Luftballons reden, die die hart arbeitenden Jungens aus dem Unterbewußtsein nach oben schicken... Und doch - es bleibt ein Unterton von nicht-gut-nicht-richtig-nicht-heilsam. Wie weißes Rauschen unter allem. Die Rekursion wird funktionieren. Das hat sie immer geschafft. Für ein paar Monate. Lebte ich allein, würde sie halten. Der Meine aber hat zu seinem Körper keine allzu innige Bindung und wird den Flow mit der ihm eigenen Gnadenlosigkeit immer über den ganzen Rest stellen können. Zieht mich damit mit. Wie löst man denn so etwas, zum Kuckuck?
Analogien
Beim Layouten (was für ein Wort!) ist mir der Unterschied wie der Sinn zwischen relativen und absoluten Werten klar.
Im wirklichen Leben ist schon die Idee ein Muster ohne Wert. Eine Idee, ein Gedanke, ein Gefühl. Alle weisen in dieselbe Richtung. Dem dann folgen - Restrisiko? Interessiert mich nicht. Habe ich erstens überall und ist zweitens part of the game - und zum wiederholten Male in diesem Jahr die Erfahrung machen dürfen: Man tat es, und alles war gut.
Immer wieder im Ansatz relativ unsicher sein. Und dann, mittendrin, absolut sicher, daß es so richtig war. Was relativ begann, wird absolut. Dieselbe 'Zahl', zwei Zustände. Die Parameter im Fluß statt fix. Das ist Glück.
Gibraltar
'Warum' fragte ich heute den Meinen in der mir eigenen hartlaibigen Naivität, 'müssen diese Inselgruppen immer so klein sein? Ich bin noch immer sicher: Was uns verbindet, ist viel mehr, als jenes, was uns trennt.'
'Die Vielen sind Idioten, die meisten Wenigen sind wenige.', antwortete er.
Dem ist nichts hinzuzufügen.