Praschl und sein geheimes Weblog? Irgendwas hat man da auch mal gehört ...
Avataritis für Fortgeschrittene
Nachgedanken zum gestrigen Abend
Was die gesammelte Journaille da draußen, die ständig wieder mit despektierlichem Unterton bemerkt, wir alle hätten es so spitzeneilig unser Innerstes nach Außen zu kehren - und würden zeitgleich wagen über Datenschutz öffentlich zu räsonnieren - einfach nicht kapiert, ist Folgendes:
Zum einen entsteht das Bild einer Person, die sich da draußen darstellt, immer noch beim Rezipienten. Zum anderen ist selber doof, wer meint, damit habe er tatsächlich einen nie gesehenen Menschen zu 100% erfasst und begriffen. Zum Dritten hat das alles eine ganz andere Idee vom Datenschutz als allgemein üblich oder bekannt ist. Meint: Um den kümmern wir uns selber und sind gar nicht schlecht darin. Die Klammer für die Unwissenden: Pseudonyme und Klarnamen: die Trennung existiert. Und wenn ich da plauderte, guckten die mich morgen mit Arsch nicht mehr an. Zu Recht. Selbstbestimmung der Datensätze - was man mir erzählt, erzählt man nur mir. Wenn ich da die Labertasche gäbe, würde man mir morgen nichts mehr erzählen. Ebenfalls zu Recht. Ein selbstorganisierendes System. Ein soziales System. Ein System sozialer Kontrolle. Soweit die Axiome. Und jetzt kommt der Klopper, die Nummer an der ganzen Sache, die mindestens so irre ist wie die Quanten- und/oder Chaostheorie:
Die intuitiv geschöpften Erkenntnisse, mehr gefühlt als gelesen, die man da aus der sogenannten virtuellen Welt holt, tragen! Sie tragen in einer absolut modernen, schwierigen, komplizierten Realität. Nicht weil man dieses jeweilige Gegenüber wirklich kennen kann, sondern obwohl man es nicht kennt. Und dennoch erkennen darf (Wer mir jetzt mit der Bibel kommt, kriegt Schläge).
Eat this, old school media.
[Ein Nachgedanke zum Nachgedanken: Was dieses seltsame Volk auszeichnet, ist ein wilder Mut, sich aufeinander zu beziehen, verbindlich zu sein. Verbindlichkeit. Oh du veraltet Zauberwort.]
[Unvermeidlich: Der Nachgedanke zum nachgedachten Gedanken ... die old-school-Leute haben, scheint mir, verlernt ihr Medium als Medium zu begreifen. Vielmehr scheinen sie sich als Institution zu verstehen. Und haben damit etwas verloren. Etwas, das diese komischen Blogger noch haben - die Plattformen auf denen 'wir' schreiben, werden als Medium erfahren, nicht als Selbstzweck. Endgültig Ende der Durchsage. Für heute.]
Über Vertrauen und Integrität reden wir dann nächste Woche. Schalten Sie wieder ein, wenn es heißt "Totgesagte leben länger - oder warum die Wertediskussion idiotisch ist."
Kochendes
- Kannst du kochen? Wenn ja, kochst Du gerne?
Zweimal ja. Das wäre aber anders, wenn ich es täglich tun müßte. Da der Meine es auch kann und mag, bleibt der Spaß in der Sache.
- Wann isst bei Euch die ganze Familie gemeinsam?
Wir sind nur zu zweit und gekocht wird immer abends.
- Was isst Du zum Frühstück?
Wenn ich mich selbst darum kümmere: Spartanisch - einen Toast oder Vollkornbrot mit dem drauf, worauf ich gerade Lust habe, Milchkaffee. Wenn er sich darum kümmert, wird's bildhüsch und kalorisch 'gefährlicher'.
- Wann, wo und wie esst ihr in der Woche?
Frühstück am Tisch oder im Bett, zeitunglesend. Tagsüber kaum bis nicht. Kleinigkeiten - Obst, Stulle mit Käse o.ä. Das Abendessen ist definitiv die Hauptmahlzeit.
- Wie oft geht ihr ins Restaurant?
1-2 Mal monatlich im Durchschnitt. Wir genießen das immer sehr. Es ist schön Essen zu genießen ohne an irgendwelche Aufräumarbeiten denken zu müssen. Es ist schön, das ruhige Ambiente und das Umsorgt-werden mitzunehmen.
- Wie oft bestellt ihr Euch was?
Nur im äußersten Notfall. Bestenfalls holen wir mal Brathuhn vom Dönermann gegenüber - die sind tatsächlich gut da.
- Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdet ihr das gerne öfters tun?
Ja. Aber nicht öfter als sechs Mal im Monat - darüber würde es wieder 'normal' und damit ginge ein Teil vom Spaß daran zum Teufel. Es gab mal eine Zeit, da habe ich dreimal pro Woche im Restaurant gegessen. Erstaunlich, aber man kann das über kriegen. Wirklich und wahrhaftig.
- Gibt es bei Euch so was wie “Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?
Seine Spaghetti Bolognese. Seine Pyttipanna. Meine diversen Aufläufe und thailändischen Sachen.
- Hast Du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?
Oh ja. Manche Dinge kann ich gar nicht für weniger als 10 Personen kochen. Bigosch, Grünkohl mit Mettendchen, ostpreußische Bohnensuppe, Eintöpfe überhaupt.
- Kochst du jeden Tag?
Siehe 1)
- Hast Du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?
Nein. Ich bin eher jemand, der von Gerichten in Restaurants 'Geschmacksphotos' nach Hause bringt und diese dann nachkocht. Allerdings habe ich mein Safranrisotto modifiziert, nachdem ich bei Herrn Paulsen dies hier las. Schinkenchips - wunderbare Idee! Die Meerestiere mußten leider draußen bleiben - Allergie.
- Wer kocht bei Euch häufiger?
Wir haben beide so etwas wie Kochschübe - wenn ich, dann tagelang immerwieder, bei ihm genau so. Bisher hat es uns nicht gleichzeitig gepackt und unterm Strich hält es sich wohl die Waage.
- Und wer kann besser kochen?
Vermutlich Millionen von Leuten. Allerdings ist noch nie jemand von unserem Tisch aufgestanden, ohne mindestens einmal nachgenommen zu haben. Und wir drängen nie! Kürzlich beeindruckt hat mich die Kreativität der Leute von der Sansibar. Kein Chichi, vielmehr schöne Ideen im Schlichten: Rindsgulasch mit einem My von Sternanis und Zimt zu machen, hat mir sehr gefallen.
- Gibt es schon mal Streit ums Essen?
Nein. Obwohl es Dinge gibt, die ich ganz anders machen würde. Wenn er kocht, kocht er, nicht ich. Einzig die Zubereitung von Bratkartoffelvariationen ohne rasende Mengen von Fett habe ich ihm mal gezeigt.
- Kochst du heute völlig anders, als Deine Mutter /Deine Eltern?
Jein. Schon ganz anders, aber letztlich auf der Basis dessen, was ich von meiner Mutter mitbekam: Leicht, experimentiell, neugierig, kreativ. Mein Vater kann überhaupt nicht kochen, ist aber die Art von Esser, die jedem Kochenden Freude bereitet: Mit Genuß und voll stiller Anerkennung für den Koch.
- Wenn ja, isst Du trotzdem gerne bei Deinen Eltern?
Absolut. Meine Mutter kocht fabelhaft. Auch bin ich dankbar für ihre Fähigkeit tolle Saucen zu was-auch-immer zu kreieren, eine Fähigkeit, die ich übernommen und ausgebaut habe. Sie essen auch sehr gern bei uns. Sein Prager Braten, mein Schokoladengulasch - nie im Leben hatte ich meine Eltern, speziell meine Mutter, so viel so genüßlich essen sehen.
- Bist Du Vegetarier oder könntest Du Dir vorstellen vegetarisch zu leben?
NIE IM LEBEN. Bin Carnivore mit Aminosäurendefizit, und habe kein Interesse an der Totalverleugnung meiner biologischen Grundlagen. Dogmatisch täglich Fleisch finde ich allerdings ebenso idotisch. Lieber richtig gut und dafür ab und zu.
- Was würdest Du gerne mal ausprobieren, an was Du Dich bisher nicht rangewagt hast?
Nix. Wenn ich will, versuche ich einfach alles.
- Kochst Du lieber oder findest Du Backen spannender?
Backen ist riskant. Alles machen und dann die ganze Sache nur noch dem Ofen anvertrauen können und beten - das ist nicht so meins. Ausnahme: Brot. Allerdings überwiegend mit Hilfe des Brotbackautomaten, wenn auch mit eigenen Rezepturen.
- Was war die größte Misere, die Du in der Küche angerichtet hast?
Sauberkeitstechnisch: Keine. Sonst: Drei Mayonnaiseansätze, die alle lieber gerinnen wollten, bis ich frustriert in der Küche saß und Rotz und Wasser heulte.
- Was essen Deine Kinder am liebsten?
Keine Kinder. Wenn Vorleben - meins - und Erziehung etwas bewirkten, hätten meine Kinder mageres Fleisch und knackiges Gemüse vermutlich gemocht. Fastfood eher nicht, Süßes eher nicht, aber Fritten. Bestimmt.
- Was mögen Deine Kinder überhaupt nicht?
Immer noch keine Kinder. Wenn sich derlei aber vererbte, dann hätten meine Kinder Zunge und Innereien verabscheut.
- Was magst Du überhaupt nicht?
Austern. Zunge. Innereien. Dicke Bohnen.
- Zusatzfrage: Wofür darf man dich nachts wecken?
Für die Avocado-Mousse mit Erdbeeren vom Liebsten.
Was ich vergessen habe: Wer dieses Ding hier mag, darf es sich gerne mitnehmen. Explizit neugierig bin ich auf die Antworten von Frau Engl
Stöckchen geklaut
Na warte!
Der verdammte Schneeball ist angekommen. Hast du ein Glück, daß meine Brille gerade nicht auf meiner Nase saß!
Ich kann nicht gut werfen, aber ich versuche es trotzdem: Ein dickes Ding geht in Richtung von Lucky, den anderen versuche ich nach Cassandra zu werfen.
Ihr fragt euch, was das soll? Den Anfang findet ihr hier.