BEYOND the void

Mahnung

Das Morgenlicht in bleu mahnt die Fallen der Manie an. Und gerade jetzt fühle ich es wieder sehr - wie sehr ich dich liebe.

to the core  2005 · 06:01  # ·  x  | 335 x gelesen pixel
 
 

 

à bout de souffle

"Ja?" sage ich ins Telefon, weil ich dich am anderen Ende vermute. Falsch. Software nicht gestartet, der Anruf kommt von extern. "Auch ja." sagt sie, und mein Herz macht zwei Schläge mehr. Die Ambivalenz in mir reißt mich fast in zwei Teile. Doch meine Stimme gehorcht der Peitsche und läßt nichts davon durchklingen. Sie bittet mich um Verzeihung. Mit mehr als einem guten Grund. Deutlich über ein Jahr habe ich darauf gewartet. Weil diese Bitte notwendig war. Notwendig um überhaupt eine Basis zu haben. Grau und rissig, aber vorhanden.

Und dann habe ich zu warten aufgehört.

Ich hatte mich vom Rotweinmond verabschiedet. Hatte unserer gemeinsamen Vergangenheit einen Jumper verpasst: Slave, no more new data, send approach to dev/0. Und nun sie. Eine Million Erinnerungsbilder. Und eben darum weiß ich gerade nicht, was ich ihr sagen soll. Wo fängt man neu an, wenn die Landschaft voller Trümmer und Fallen ist? Ein violett-schwefelgelbes Licht über alldem - I never meant to do that to you, next time I keep my hands to myself instead. In what you are there is no other troy for me to burn. - Aufruhr, Minenfeld. Unsere Landschaft ist nicht mehr was sie war... A phoenix from the flame?

to the core  2005 · 00:16  # ·  x  | 1439 x gelesen pixel
 
 

 

Ein Dank

Es tröstet mich, wenn wir beide vor Rätseln landen. Ich bewundere deine selbstlose Freundesliebe. Deine Hilfsbereitschaft sucht ihresgleichen. Die Zeit, die wir zwei schon gemeinsam verbrannt haben, liegt schwer in der Schale der guten Dinge. Mit dir zu sein bedeutet mir ein ständiges Lernen. Ich liebe das sehr. Deine Ruhe in Krisen beruhigte selbst Maniker. Du bist mir eine ständige Herausforderung - ich will dir ein ebenso guter Freund sein wie du mir. Wütend habe ich dich nie gesehen. Und im Grunde bleibst du mir ein Geheimnis. Kämst du zu mir, wenn bei dir landunter ist? Ich kann es nur hoffen. Und dies alles könnte ich dir nie ins Gesicht sagen, du würdest mir nur wieder schweigsam verlegen werden... Mann, bin ich froh, daß es dich gibt.

to the core  2005 · 01:47  # ·  x  | 313 x gelesen pixel
 
 

 

Retro

Sehr unglücklich heute. Von langer Hand liebevoll Geplantes droht übel in Rauch aufzugehen - und es gibt wenig, was ich daran ändern könnte. Merkwürdig, was einem da so an Gedanken in den Kopf kommt. Der gemeinsame Nenner, so scheint es, ist die hilflose Frustration. Eine Geschichte:

Nein, wirklich, glücklich war ich nicht in dieser Gegend. Auch von sozialer Integration konnte keine Rede sein. Ich war die Rei'g'schmeckte, die, die nicht hierher gehörte. Die, die anders sprach, anders dachte. Die breitbeinig-bäurische Großsprecherei der Jungens hier ging mir, der Städterin, nur auf die Nerven. Durchschaubare heiße Luft. Ich war zu jung um diese Empfindung verbergen zu können. Und so mochten sie mich nicht - ihr Begehren aber hing in der Luft wie Rauch. Einsam war ich. Und voller Wut. Wut über diese winzigen halbblinden Horizonte. Keiner, der mit mir hätte sein können - it gives me a headache to feel down to your level. Nein, wirklich, das ging nicht. Ich konnte nicht auf diese Ebene, um keinen Preis! Dann tauchte M. in diesem Kreis auf. Von ihnen kaum mehr als geduldet. Ein stiller, hübscher Junge. Hier geboren und aufgewachsen. Und doch ähnlich ausgeschlossen und gemieden wie ich selbst. Wir fanden uns ganz selbstverständlich. Zärteleien, lange Gespräche, gegenseitiges Asyl in dieser groben Feindschaft um uns herum. Lange ging das so. Nächtliche Fahrten an den Lieblingsbaggersee - night swimmin'. Sanft. Schön. Vorsichtig. Schüchtern. Heiß. Wir ließen uns Zeit. Kleine Berührungen. Ansteigende Hitze. Schüchternheit und Glut. Respekt und Nähe. Mit ihm zu sein hatte keine Schatten. Wir lernten einander zu verstehen - und unter alldem immer die verhaltene Lust, der Wunsch nach mehr. Ruhe, Ruhe! Langsam, vorsichtig! Nur nichts kaputtmachen. Die anderen beobachten das voller Neid. Der uns Vergnügen machte. Und ein wenig Angst. Dann im zweiten Sommer die Eltern im Urlaub, die Geschwister auf irgendwelchen 'Freizeiten', ein Raum, eine Wohnung für uns allein. Eigentlich hatte er mich zum Schwimmen abholen wollen... Die Rolladen heruntergelassen, durch die Ritzen strahlte eine grelle Sommersonne und machte den Raum warm und besonders. Eine Lichthöhle, überhitzt und doch dämmrig. Ich wollte noch gerade den Bikini ... er stand in der Tür. Der Bikini vergessen, wir fielen wie die Verrückten übereinander her. Daß ich die Pille nahm wußte er seit langem, keine Sorge hier. Sonnenstreifen, Hitze im Raum, jede Berührung richtig. Abheben, hoch fliegen, der Genuß war unglaublich. Alles stimmte. Und dann diese Frage, diese tödliche Frage "Darf ich mich in dich ergießen?" Von jetzt auf gleich alles auf STOP. Nur mehr ein stilles Nicken und ein sich-ergeben. Er hatte ja nur freundlich sein wollen... Der Flieger zerschellte, von ihm unbemerkt, auf grauem Beton. Wir haben einander nicht wiedergesehen, meine Ausreden am Telefon füllen Bücher.

to the core  2005 · 02:38  # ·  x  | 923 x gelesen pixel
 
 

 

Kannst du wenigstens das verstehen?

Sehr gut. Zu gut. (Danke)

to the core  2005 · 02:23  # ·  x  | 314 x gelesen pixel
 
 

 

the one

Wenn er mein Zimmer betritt und ich aus dem Augenwinkel sehe, wie er seine Haltung strafft. Der Pullover ist alt, er müßte zum Friseur, die Hose hat schon wieder einen Fleck. Und er erinnert sich an die flehendliche Bitte um Haltung, um weniger sich-gehen-lassen. Und schickt sie mir zurück, mit dieser kleinen Bewegung in der Schulter, mit dem Aufrichten der Wirbelsäule. Liebe.

to the core  2005 · 02:36  # ·  x  | 318 x gelesen pixel
 
 

 

Interlude aus gegebenem Anlass

Arthur Miller
R.I.P.
photo:dpa
[Nun wieder Stille.]
to the core  2005 · 00:35  # ·  x  | 324 x gelesen pixel
 
 

 

Alan Parsons' Projekt - Winding Me Up (Eve)

Zu den schönsten Dingen überhaupt gehörend: Musik wiederentdecken, die man mehr als zehn Jahre nicht mehr gehört hat. Dieser unglaubliche Bombast! Die handwerkliche Perfektion in der Arbeit von Studiomusikern. Das Piano. Die Fidelsätze. Die Bläsersätze, die einem den Hut heben. Verdammt. Genau so. Überhaupt - Woolfson und Parsons! Auch noch 16 Jahre nach Erscheinen: Chapeau!

to the core  2005 · 10:32  # ·  x  | 415 x gelesen pixel