BEYOND the void

Retro

Wie unfassbar gern säße ich heute wieder auf einer Münsteraner Bank an der Promenade. Und würde mich genau so wieder fühlen, wie ich mich damals fühlte.

to the core  2006 · 05:13  # ·  x  | 484 x gelesen pixel
 
 

 

Kommunikationsblogging

Es gibt ungefähr acht Menschen, mit denen ich heute hätte sprechen mögen. Und sollen. Und wollen. Habe ich auch versucht. Bei diesem lande ich auf der Mailbox, bei jenem geht einfach niemand ans Telefon ... Anyway. Trouble is: Ein eigentlich kleines Projekt hat sich zur browserübergreifenden Katastrophe ausgewachsen, Haken und Ösen everywhere. Und Deadline auf Sonntagabend. Heißt: Wer immer sich jetzt wundert/sich ärgert/vor Wut tobt/sich vernachlässigt fühlt: Spare me of that. The best I could do wasn't good enough this time. Mitte der kommenden Woche bin ich - for good I hope - wieder unter Menschen. Mails zu schreiben, fehlt mir gerade einfach die Kraft. So this might be the fastest way ...

So sorry.

[Gedanken am Rande der Nacht, am Rande von Ortega - ... Seid '98 bloggend. Und was als Technikspielwiese begann, wurde literarisches Experimentierfeld, gewann dann sehr schnell das, was man Eigendynamik schimpft. Und ist heute etwas, das ich eigentlich nie haben wollte. Ein Frankenstein aus Kommunikation, Schreibexperiment, Techniktestfeld. Vollkommen unmöglich diese Bereiche voneinander zu trennen. So wollte ich es nie haben. Und doch ist es mir in dieser verwünschten Hybridform sehr ans Herz gewachsen.]

to the core  2006 · 02:27  # ·  x  | 482 x gelesen pixel
 
 

 

Viecher

Ich leg' mich hin. Der Tag war hart. Mein Herz bittet um Nähe und Wärme. Obwohl ich selbst in dieser Nacht keine Freundlichkeit mehr schicken kann. Da kommt das Tier. Stubst an meinen müden Kopf. Schmiegt sich an meine Schulter. Weicht mir nicht von der Seite. Ich muß nicht reden, nichts erklären. Die spürt mich einfach.

Manchmal sind die Katzen die besseren Menschen.

to the core  2005 · 03:36  # ·  x  | 464 x gelesen pixel
 
 

 

september moon

friday called for strength, saturday paid for friday, sunday supplied a bit of power, monday demanded for concentration, tuesday declared you've to live with the leftovers, wednesday taught you about stoa, thursday tossed you around, friday brought you back to yourself and told you stories of pure joy. that's the way it is.

to the core  2005 · 02:34  # ·  x  | 476 x gelesen pixel
 
 

 

Nachtgeschichten aus alten Zeiten

Tom und ich waren einander nur in einem Punkt wirklich gleich: Beide auf einsamem Posten, beide isoliert. Daneben eine gewisse Ähnlichkeit, die uns einander nahe brachte. Ähnliche Musik, die gleichen Dinge gelesen, eine ähnliche Sicht auf die Welt. Das war es aber auch. Unsere Wünsche und Träume um Meilen auseinander, unsere Ziele desgleichen. Was uns zusammenbrachte war der Wind von vorn und die Einsamkeit. Seine wie meine. Die Sehnsucht nach Nähe. Das Besondere an dieser Bindung: Wir wußten beide, was uns umtrieb und sind offen und gerade damit umgegangen. Keine Spielchen.

Was wir beide nicht wußten und erst im Sein miteinander lernten: Es war ein Archetypus im Spiel, linksrum wie rechtsrum. Wir lernten ihn lachend kennen. Und ich kenne und mag ihn bis heute, weil es Tom war, der ihn mir nahe brachte.... Ich bin englisch hellhäutig, er war und ist so afrikanisch schwarz wie die Nacht finster.

Und bis heute macht es in meinem Kopf ein fröhliches Klick, wenn ich mich an die Bilder seiner dunklen Hände auf meiner Haut erinnere. Es war so schön zu erfahren, daß es ihm gar nicht anders ging, nur rückwärts. Ich schäme mich nicht. Bis heute nicht.

Es gibt Dinge, denen entgehst du nicht, aller Bildung, aller Reflexion zum Trotz... linksrum wie rechtsrum.

to the core  2005 · 02:25  # ·  x  | 534 x gelesen pixel
 
 

 

Mexico

Nachdenken über die Tiefe von Kindheitserinnerungen, vielmehr noch über die Spätfolgen, über das Sedimentieren aller nur erdenklichen Stoffe an die Ufer der Erinnerung. Meine Mutter ist ein in der Seele schüchterner Mensch. Nicht die Art von Schüchterheit, die vor dem eigenen Schatten Angst hat und nicht mit Fremden sprechen mag, sondern jene Sorte, die den Inhaber zu allseits vornehmer Zurückhaltung verdonnert. Selbst wenn er eigentlich schreien, toben und schimpfen sollte. Spontane Aktionen sind und waren dementsprechend ihre Sache nicht. Auf dieses Stück aber habe ich sie durch unser großes helles Wohnzimmer schwofen sehen, irgendwas in der Hand, das sie eigentlich in die Küche hatte bringen wollen. Spontan übermannt von der Fröhlichkeit und dem Tempo in dieser Musik aus dem Radio, ließ sie sich nichtmal von meinem Auftauchen stören.

Heute stolperte ich in unserem Soundbits-Ordner - ein Ding voller Kurzschnipsel, weil dann Gema-frei, die wir zum Beispiel als Loops in Flashseiten einsetzen - über ein Fragment aus eben diesem Song. Schnell aus den Tiefen der Musiksammlungen die Komplettfassung ausgegraben, heute ungefähr hundertmal gespielt. Und ich habe meine Mutter vor Augen, und ich sehe mich sie anschauen und ich denke, ich muß damals - weil ich mich so gut an sehr komplexe Empfindungen erinnere, als ich meine Ma so tanzen sah - mindestens fünfzehn gewesen sein. Denkste. In der Zeit, in der die Gruppe bei Ilja Richter in der 'Disco' auftrat, war ich nicht älter als zehn. Inzwischen liegen auch noch andere Bilderschichten auf dieser Musik. Und doch ist die erste die stärkste, deutlichste. Und die Songs kann ich an einer Hand abzählen, die mir so heftig und mitten in der größten Scheiße ein Grinsen auf Gesicht hexen und mich innerlich ganz hell machen. Und ich tanze durch mein dunkles kleines Wohnzimmer und habe Spaß für zehn.

to the core  2005 · 02:46  # ·  x  | 746 x gelesen pixel
 
 

 

Antidot

Die Lage bleibt schwierig, wir arbeiten daran...

Gegen die depressiven Verstimmungen dabei hilft - man sollte es nicht für möglich halten - der gute alte Reggae. Seit Bob Marley hier mit 150 Phon durch die Bude tönt und zu meiner großen Begeisterung die Nachbarn erschreckt, kommen immer zahlreicher Gedanken wie 'Wir schaffen das' und 'Rutscht mir doch alle den Buckel 'runter, von euch lasse ich mich nicht ins Bockshorn jagen, von EUCH nicht!'. Man merkt so schön, daß man lebt. Und daß es das ist, worauf es letztlich ankommt.

[Und jetzt ist so langsam mal gut mit dem Selbstrefereziellen. Werde mich verschärft um Inhalte bemühen, die den Namen wieder verdienen.]

to the core  2005 · 22:40  # ·  x  | 580 x gelesen pixel
 
 

 

2:21h

Was, um alles, soll ich davon halten, daß mein Gesicht im Spiegel immer gerade dann unfassbar jung, unschuldig und hübsch aussieht, wenn ich gerade an den Stöcken verzweifle, die mir das Leben zwischen die Beine geworfen hat und so gar nicht mehr weiß, wie ich diesen komischen Planeten sehen soll?

to the core  2005 · 02:21  # ·  x  | 559 x gelesen pixel