crossroads
Baum gepflanzt (mit 13), Haus gekauft (mit 28, ich hab' es nicht mehr), Kind zeugen ersatzlos gestrichen (mit 33, aus Gründen).
Die Familiengespinste sortiert, den Preis dafür bezahlt (mit 24), die Rendite eingefahren (mit Mitte 30). den Partner gefunden (34), am Bleiben, Sein und Geben gefeilt bis vor ca. einem Jahr. Irgendwo dazwischen die halbe Welt bereist, insgesamt mindestens acht Berufe mehr oder weniger würdig ausgefüllt. Freundschaften gefunden, gepflegt, zerschossen, wiederbelebt, neu entdeckt. So ziemlich alle Idiotien verübt, die möglich waren. Oft genug Verzeihung und Verständnis erfahren. Verluste durchlitten. Erfahren, daß die Zeit so manches kann, aber 'alles heilen' - no way!
Den Kopf gefüllt mit Bibliotheken all dessen, was interessant ist. So ziemlich alles ist interessant, man findet kein Ende. Jetzt hängt's. Immer noch nicht reich bzw. wohlhabend - im materiellen Sinne - ist es einfach nicht so, daß der im Kern langweilige, öde, weil immer gleiche Kampf um die nächsten Mieten, den nächsten Freiraum etcblabla auch nur im Mindestens erfüllend sein könnte. Er ist nichteinmal wirklich existenziell - bestenfalls insofern als daß er mit der Würde und der Selbstbestimmung zusammenhängt, die zur Disposition zu stellen schlicht nicht zur Disposition steht. Was er aber immer schafft: Energien binden, die sich anderswo wohler fühlen würden. So sorgt er lediglich für ein genervtes Grundgefühl. Man kommt nicht umhin wenigstens ihm zu genügen, Gründe siehe oben.
Jetzt hängt's. Was will das Ich, das Innen, das Gibmirmehrodergibmirvielleichteinfachetwasanderes jetzt tun. Oder sein.
Hoppla. Das Ding ist größer als vermutet.
Und komme mir jetzt bloß keiner mit Midlifecrisis. Dafür zu alt. In jeder Beziehung. For good or for bad. Jetzt hängt's. Es hängt. Es hängt.
[Nur weil sich zwei zeitgleich oder -nah mit ähnlichen Gedanken befassen, muß man nicht 'abgeschrieben' haben. Was man aber muß, ist den selben kulturellen Hintergrund haben um im kollektiven Unbewußten die selben Metaphern, Zitate etc. zu fischen.]
Mafo
Ich soll nicht:
- Literatur rezensieren
- Technik besprechen
- Musik besprechen
- politisch werden
- kryptisch sein
Ich soll:
- extrem persönlich sein
- mitten in der Nacht entschieden merkwürdige Dinge schreiben
- Kochrezepte veröffentlichen
- heftigen Zorn ventilieren
Das ist die Quintessenz, wenn ich mir Kommentare und Zugriffszahlen ansehe.
Seid ihr noch ganz frisch da draußen oder spinne ich?
Unentschlossen
Das ist kein schlechtes Buch. Ernsthaft. Leicht, aber nicht flach. Locker, aber nicht dumm. Man braucht eine Weile, bis man sich auf den Habitus eingeschwungen hat, aber dann macht es wirklich Spaß. Kein Wunder an Literatur. Aber verdammt kein schlechtes Buch. Keine Ahnung, warum das allenthalben so verrissen wurde.
Es zeigt sich immer wieder - die eigene Meinung ist durch nichts erfolgreich zu ersetzen.
Nächtliche Erkenntnisse.
Das letzte Drittel dieses Buches steigt stark an. Bis dahin braucht der Autor um wirklich in Form zu kommen. Vorher ist es aber auch schon nicht schlecht. Ich bleibe dabei: Kann man lesen. Und Spaß dabei haben.
[Schlaflosigkeit ist und bleibt eine Pest.]
Um drei Ecken
Bei der Planung eines russischen Dezembermenüs sind die russischen Rezeptseiten durchaus hilfreich. Ohne Foxlingo und eine Menge kreative Phantasie allerdings geht nichts.
Seht selbst:
Gepeitschte Creme mit dem Wein und dem Zucker1 große Zitrone, 0.5 Behälter süsser Sherry, 2 legen Löffel des Weinbrands, 3 Tabelle Löffel granulierten Zucker, 1.5 Behälter fetthaltige Creme, Läppchen der Zitrone für die Verzierung ver.
Die Kruste der Zitrone gänzlich reiben und Saft der Zitrone betätigen, um mit dem Sherry zu mischen, der Weinbrand und durch Zucker. Bis Zucker zu mischen wird aufgelöst. Diese Mischung in die Creme zu gießen und bis Schaumgummi oben zu rütteln kommt heraus. Auf den unterschiedlichen Behältern verschüttet werden und in den Kühlraum zum Versorgungsmaterial zum Tabelle gehen. Jeder mit dem Läppchen der frischen Zitrone zu verzieren Behälter. Dieser Teller kann vorher vorbereitet werden, da er für langes gespeichert werden kann. Zeit der Vorbereitung 30 Min.
Fernsehen in der Nacht
Erstaunlich, wieviele Gesichter die Liebe hat. Wie eindimensional dagegen der Hass & das Hassen sind. Die Dummheit, die dahinter steht. Immer wieder. Die Mühlen. Die Kausalketten. Wie wichtig es ist stehenzubleiben. Hinzusehen. Zu atmen. Zu denken.
Einer der besten Filme, die ich kenne.
[Otomo, Vox, 0:15h, mit einer beeindruckenden Eva Mattes und einem unglaublichen Isaach de Bankolé. (Vgl.: Night On Earth.)]
premium content III
Es sind nicht die Katzenbilder. Vielleicht nichtmal die Katzengeschichten. Überhaupt Tiergeschichten. Es ist die Rückwirkung, die Wechselwirkung, wenn man so will die ... Sozialdynamik, die bei weitem nicht nur bei der Interaktion mit Geschöpfen der eigenen Spezies zum Tragen kommt. Eine Dynamik, die ebenso ein Prozess, ein Kontinuum, und vor allem ebenso bilateral ist wie jene mit Menschen.
Ja, es ist richtig - ich esse kaum noch Fleisch. Ganz aufgeben werde ich es nicht, ich bin und bleibe biologisch gesehen ein Allesfresser mit einem Aminosäurenproblem. Der sich doch sehr bewußt ist über die Ähnlichkeiten zwischen ihnen und mir.
Der Tag, der mir eine erfolgreiche bilaterale Kommunikation mit meinen Gemüsepflanzen ermöglicht, wird mich in ernste Schwierigkeiten bringen ...
self service
Trouble with this blog is: I hate to state the obvious. That's why everybody thinks I'm only writing a special kind of diary. I do. I don't. As I said: I hate to state the obvious. I now begin to comprehend, damned late anyway - my 'obvious' might well be not yours. So I should ...?
speziesübergreifend
Fünfzehn Jahre inzwischen. Und da liegt sie in der Mulde des langen Kissens und schnurchelt. Nicht jede Katze, die schnarcht, ist krank. Auch Felidae altern. Sie schläft so tief, nichteinmal das Blitzlicht schreckt sie auf. Dabei ist hier ein Heidenkrach - alte Western sind nicht eben leise. Und ich mag nicht schlafen gehen, weil ich weiß: Stehe ich jetzt auf, verlasse den Raum, wird sie augenblicklich aufwachen, hinterhergehen, sich wo-auch-immer über meinem Kopf zusammenrollen, selbst wenn ich mich auf Zehenspitzen schliche. Und ich werde sie doch gestört haben. Aber nur dann. Solange ich hierbleibe kann ich Stepptänze aufführen, ohne sie zu wecken. Lasse sie noch ein wenig schnarchen.
Vom Leben mit Tieren ...
[Das Tier ist schwarz, die Brechungsindizes von Stoff einerseits und Fell andererseits jedoch so unterschiedlich, daß die Kamera etwas sieht, das ich nicht sehe.]
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